Schulamtsdirektor Dieter Käfferlein offiziell in den Ruhestand verabschiedet Westallgäu (kfe). 'Sie konnten in den vergangenen neun Monaten Ihren Ruhestand schon ein wenig üben. Jetzt wird es ernst', sagte Landrat Dr. Eduard Leifert bei der offiziellen Verabschiedung des Schulamtsdirektors Dieter Käfferlein. Bereits im Mai vergangenen Jahres wurde der 63-Jährige auf eigenen Wunsch in den frühzeitigen Ruhestand entlassen. Im festlichen Rokokosaal des Lindauer Landratamts erhielt er nun einen würdigen Abschied..
'Ich bekomme ja gleich einen Heiligenschein', sagte Dieter Käfferlein und lachte. Drei Reden sind seiner eigenen vorausgegangen und alle waren sie voll des Lobes für den Mann, der 40 Jahre seines Lebens in den Dienst von Grund- und Hauptschulen im Landkreis Lindau gestellt hat. Der Weg, der ihn bis ins höchste Amt des Staatlichen Schulamts Lindau führte, habe sich schon früh abgezeichnet. Denn 'schon als junger Lehrer stach er durch seine innovative pädagogische Arbeit hervor', sagte Gabriele Holzner. Sie leitet die Schulabteilung der Regierung von Schwaben. Mit 24 Jahren begann Käfferlein seine Karriere als Lehrer an der Hauptschule in Gestratz. Es folgten acht Jahre an der Hauptschule in Lindenberg. Fünf Jahre lang war er als Seminarrektor für die Ausbildung der Junglehrer verantwortlich, und insgesamt zehn Jahre leitete er als Rektor die Hauptschulen in Weitnau und Lindenberg. Seine 15-jährige Tätigkeit im Staatlichen Schulamt in Lindau habe 'die Schullandschaft im Landkreis positiv und nachhaltig geprägt', sagte der Landrat. Die Themen, die ihm im Laufe seiner Karriere am Herzen lagen, betonte der Pädagoge auch in seiner Abschiedsrede. Wie den von ihm mitbegründeten Arbeitskreis Schule & Wirtschaft, der durch verstärkte Zusammenarbeit den Schülern den Übergang in das Arbeitsleben erleichtern soll. Dies sei so wichtig, weil gerade Hauptschüler in der Arbeitswelt häufig mit Vorurteilen zu kämpfen hätten, sagte Käfferlein. Auch die Internationale Musische Tagung (IMTA) der deutschsprachigen Länder um den Bodensee ist ihm ein besonderes Anliegen. Die soll 2007 wieder in den Landkreis kommen. 'Trotz des angespannten Haushalts', wie der Ruheständler bat. Chefdirigent im Schulamt Als Chefdirigenten, der an Misstönen dran blieb und sich nicht zu fein war auch selbst mal ein Instrument in die Hand zu nehmen, bezeichnete Seminarleiterin Birgitta Baumann-Strobel ihren Vorgesetzten. Schließlich ist Käfferlein, der im Liederkranz Weiler und im Kirchenchor singt, für seine ausgeprägte Liebe zur Musik bekannt. Zahlreiche Hobbys pflege der 63-Jährige und werde sich daher in seinem Ruhestand sicher nicht langweilen. Gleich nächste Woche erfüllt sich Käfferlein mit seiner Frau einen Traum: sie fliegen nach Australien. Käfferlein selbst schlug bei der Verabschiedung auch kritische Töne an. Die Erziehungssituation sei in den letzten Jahren schwieriger geworden, Werte hätten sich gewandelt und die Lehrer stünden vor immer größeren Herausforderungen. Das weiß auch Hans-Günther Stephan. Er folgt Dieter Käfferlein ins Amt. Allerdings mit verändertem Profil. Denn die bisher eigenständigen Schulämter Lindau, Kempten und Oberallgäu bleiben zwar erhalten, werden aber organisatorisch unter ein Dach gebracht. Es gibt dann mit Stephan nur noch einen fachlichen Leiter für alle drei Stellen mit Sitz in Immenstadt.