Nachgefragt bei Kaplan Thomas Wagner, Herz-Jesu-Kirche Neugablonz Kaufbeuren Rote Rosen, ein duftendes Parfüm, eine goldenes Kettchen oder leckere Pralinen - am kommenden Mittwoch ist Valentinstag. Der Tag, an dem sich verliebte Pärchen mit kleinen Geschenken ihre gegenseitige Zuneigung zeigen. In der Herz-Jesu-Kapelle in Neugablonz findet heuer am Mittwoch, 14. Februar, um 20 Uhr zum ersten Mal ein Valentinsgottesdienst statt. Stephan Schöttl sprach darüber mit Kaplan Thomas Wagner.
Warum sollten sich Paare am Mittwoch statt roter Rosen oder Parfüm lieber einen Gottesdienstbesuch schenken?
Wagner: Sie können sich natürlich trotzdem Rosen schenken. Die kriegen sie bei uns am Ende des Gottesdienstes sogar auch. Der heilige Valentin ist der Schutzpatron der Verliebten. Und eigentlich ist der Valentinstag ein kirchlicher Feiertag, an dem man sich inzwischen ganz profan Geschenke macht.
Welche Zielgruppe wollen Sie mit diesem besonderen Gottesdienst ansprechen?
Wagner: Es ist ein Segnungsgottesdienst für Verliebte, Verlobte, Verbandelte und Verheiratete.
Wie sind sie auf die Idee gekommen?
Wagner: Zugegeben, so neu ist die Idee nicht mehr. Entstanden ist sie schon in den 90er-Jahren. Der Erfurter Domkapitular Manfred Hauke hat damals festgestellt, dass Menschen zwischen 20 und 40 Jahren ganz schwer zu erreichen sind. Aber gerade in dieser Zeit des Lebens spielt das Werden von Beziehungen eine besonders wichtige Rolle in der Persönlichkeitsgeschichte. Der Gottesdienst hat dort besonders viele Menschen angesprochen.
Die katholische Kirche und nichteheliche Partnerschaften - wie passt das zusammen?
Wagner: Naja, auf den ersten Eindruck scheint es tatsächlich immer so, dass in der katholischen Kirche nur die Ehe zählt. Aber das ist nicht so. Es gibt schließlich auch eine Geschichte bis zur Ehe, nach der Eheschließung und viele verschiedene Formen von Paarbeziehungen. Sich aufeinander einzulassen braucht viel Mut, da wir auch das Scheitern viel mehr einkalkulieren, als es vielleicht früher der Fall war. Wir wollen Paaren in diesem Gottesdienst Mut zusprechen.
Was erwartet die Besucher?
Wagner: Ohne nicht zu viel zu verraten: Der Gottesdienst wird etwa eine halbe Stunde dauern und mit Gitarre und Querflöte musikalisch gestaltet. Zudem gibt es eine biblische Lesung und eine Bildbetrachtung.