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Ehrgeizig, fleißig und hoch motiviert

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Ehrgeizig, fleißig und hoch motiviert

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    Ehrgeizig, fleißig und hoch motiviert
    Ehrgeizig, fleißig und hoch motiviert Foto: boxler

    In den Vereinen im südlichen Oberallgäu wird nicht nur großer Wert auf Breitensport gelegt. Ziel ist es auch, Nachwuchssportler zu fördern und an die Spitze zu bringen. Wir stellen die größten Talente der Region vor.

    Bolsterlang. Silvia Dörner muss nicht lange überlegen, was ihr an ihrem Sport, dem Einspännerfahren, am besten gefällt. "Alles!" Fragt man dennoch neugierig nach, fallen der 20-Jährigen doch noch eine Menge Dinge ein, die für sie im Speziellen den Reiz dieses Pferdesports ausmachen. Am liebsten sei sie im Gelände unterwegs, wo das Wasser spritzt, wenn Pferd und Kutsche durch den Parcours brausen, und das Gespann in hohem Tempo seinen Weg durch aufgestellte Tore und über Hindernisse finden muss. Wichtig ist dabei die Kommunikation mit ihrem Pferd, einem 14-jährigen Andalusier, dem sie während der Kutschfahrt mit ihrer Stimme, den Leinen und der Peitsche die Kommandos gibt. "Man baut auf eine richtige Beziehung zu dem Tier auf", sagt die amtierende schwäbische Meisterin.

    Und so fällt es ihr nicht schwer, wirklich jeden Tag zu trainieren. Auch ihre Ausbildung zur Hotelfachfrau konnte die 20-Jährige gut mit dem Sport vereinbaren: "Mein Chef hat mir für Turniere oft freigegeben", berichtet sie. Trotzdem steht der Sport in ihrem Leben nicht an erster Stelle. "Da gibt es noch viele andere Sachen." Eine Menge Zeit investiert die Bolsterlangerin dennoch in ihr Hobby: Lust zu trainieren hat sie eigentlich immer. Und im Sommerhalbjahr stehen fast an jedem Wochenende Wettkämpfe an. Die sind dazu noch oft weit weg, so dass die Familie nicht selten quer durch die Republik fahren muss.

    Der Höhepunkt schlechthin: Die "Equitana" im Frühjahr in Essen. "Das war schon etwas Besonderes, in der Halle vor 3000, 4000 Zuschauern zu fahren", schwärmt Silvia. Ihr nächstes Ziel:

    Erneut den deutschen Jugendcup gewinnen, zum dritten Mal in Folge. Auch internationale Turnierstarts sind für die kommende Saison geplant. Das ginge alles nicht ohne den Rückhalt der Angehörigen: "Meine Familie zieht voll mit und unterstützt das", freut sich Silvia.

    Durch ihren Vater wurde sie auch an den Sport herangeführt: Als eingeschworenes Team ist Silvia Dörner mit ihrem Vater Eberhard zusammen auf Turniere gefahren und hat als Beifahrerin Feuer gefangen. Vor fünf Jahren entschloss sie sich dann, selbst den Kutschenschein zu machen. Wie beim richtigen Führerschein musste sie dafür Fahrstunden und Theorie absolvieren.

    "Dabei lernt man zum Beispiel, wie man die Leinen korrekt hält", erklärt die 20-Jährige. Ihr Vater trainiert sie auch heute noch. "Sie ist sehr ehrgeizig, will immer noch besser werden", lobt er seine Tochter. Und so müsse es auch sein: "Wenn Turniere anstehen, muss man immer trainieren. Und sie weiß, wenn sie nichts macht, dann ist sie halt hinten", beschreibt Eberhard Dörner, was seine Tochter anspornt. Klar, für den zeitintensiven Sport ginge die gesamte Freizeit, gingen ganze Urlaube drauf.

    "Aber anders gehts nicht, und das nimmt man gerne in Kauf", sagt der Trainer. Trainiert wird Silvia aber auch von Einspänner-Weltmeister Herbert Rietzler aus Untermaiselstein. Bei allem Trainingsfleiß hat Eberhard Dörner seiner Tochter aber auch beigebracht: "Wenn man etwas zu verbissen sieht, kommt nicht allzu viel rüber.

    Man muss immer Spaß an einer Sache haben. Sonst kann man es gleich lassen."

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