Ostallgäu (tho). - Egal ob Rosen, Gurken, Stachelbeeren oder Apfelbäume - ein mehlartiger, abwischbarer Belag auf den Blattoberseiten machte diesen Sommer vielen Pflanzen in unseren Gärten zu schaffen. Urheber ist der Echte Mehltaupilz. Als typischer Schönwetterpilz profitierte er vom trockenheißen Klima der vergangenen Monate. Charakteristisch für den Echten Mehltaupilz ist der weiße, später schmutzig braune Belag, mit dem er die Blattoberseiten unserer Gartenpflanzen überzieht. Dieser abwischbare Belag ist das Fadengeflecht des Pilzes, der außen auf den Blättern lebt. Mit dem Fadengeflecht zapft er Nährstoffe aus den Pflanzen ab. Die Folge: Die Blätter trocknen aus und welken. Der Pilz verbreitet sich über ausfliegende Sporen. Der Echte Mehltau wird oft mit dem Falschen Mehltaupilz verwechselt, der ebenfalls die Blätter vieler Gartenpflanzen schädigt. Allerdings befällt der Falsche Mehltau die Blattunterseiten und überzieht sie mit einem grauen bis grauvioletten Fadengeflecht. Dabei ist er - im Gegensatz zum Echten Mehltau - auf Feuchtigkeit und Nässe angewiesen.
Im Kompost vergraben In diesem trockenen Sommer hatte natürlich der Echte Mehltau die Nase vorn. Für Garten-Experte Ulrich Pfanner ist Hygiene die wichtigste Maßnahme, um Mehltaupilze im Garten kurz zu halten. An erster Stelle steht dabei die regelmäßige Kontrolle der Pflanzen: 'Sobald befallene Blätter entdeckt wurden, sollten diese entfernt und im Kompost vergraben werden', sagt er. Dort sterben die Mehltaupilze ab, sie können sich nur auf lebenden Pflanzen halten. Wichtig ist eine ausreichende, richtig dosierte Wasserversorgung: Trockenheit fördert den Echten, zu große Nässe den Falschen Mehltau. Am besten gießt man am Morgen und zum Wurzelstock hin. So kommen die Pflanzen trocken, aber mit genügend Wasser über die Nacht. Auch auf eine ausgewogene Ernährung durch Kompost oder organische Düngemittel sollte geachtet werden: 'Pflanzen, die überdüngt sind oder Hunger leiden, sind anfälliger', sagt Pfanner. Schließlich darf bei Zierpflanzen der Gartenboden nicht zu sauer sein: 'Einen p H-Wert von 5,5 sollte der Boden schon haben, sonst muss nachgekalkt werden', rät Pfanner. Wenn gar nichts mehr hilft, bleiben nur noch handelsübliche Spritzmittel. 'Das ist dann aber lediglich Problembehandlung, entscheidend ist, dass die Ausgangsbedingungen für die Pflanzen durch richtiges Düngen, Gießen und das Absammeln befallener Blätter verbessert werden.' i Gerade bei Gemüse und Obst sind die verschiedenen Sorten unterschiedlich anfällig. Am besten kaufen Sie deshalb Sorten, die besonders widerstandsfähig gegen Mehltau sind. Normalerweise ist dies auf den Samentüten ausgewiesen. Übrigens brauchen Sie keine Angst zu haben, dass der Mehltau von Rosen auf Begonien oder Gurken überspringt: Die einzelnen Arten des Echten Mehltaus sind stark spezialisiert.