Wie viel Strom brauchen LED-Straßenleuchten tatsächlich? Welche Helligkeit erreichen sie und wie sieht die Lichtverteilung aus? Mit einem Praxistest in Pfronten wollen die Elektrizitätswerke Reutte klären, was von den Herstellerangaben zu halten ist. Am Zentralschulweg in Heitlern tauschten sie gestern vor der Hauptschule zwei konventionelle Leuchten durch LED-Lampen aus, die ein Hersteller aus Brandenburg an der Havel zu Testzwecken zur Verfügung stellte. Ihr Energieverbrauch und ihre Lichtausbeute sollen nun gemessen werden.
"Die Idee stammt aus dem eea-Arbeitskreis", erläutert Bürgermeister Beppo Zeislmeier den Test mit den LED-Leuchten. Die Gemeinde bemüht sich derzeit als einzige im Ostallgäu um diesen Europäischen Energiepreis, den sie unter anderem durch eine Umstellung der Straßenbeleuchtung erringen will. Dabei hatte Gemeinderat Alfons Haf als Mitglied des eea-Arbeitskreises vorgeschlagen, die LED-Lampen als mögliche Zukunftstechnik nicht aus dem Auge zu lassen. "Ich hatte herausbekommen, dass es schon solche Teststrecken gibt", so Haf.
Der Hauptvorteil der LED-Lampen liegt dabei laut Helmut Petermann vom E-Werk Reutte, bei der wesentlich längeren Lebensdauer. Die Hersteller garantieren bei jährlicher Wartung 50000 Betriebsstunden. Die derzeit gebräuchlichen Natrium-Niederdrucklampen (NAV) bringen es auf etwa 7000 Stunden.
Laut Herstellerangaben verbrauchen LED-Leuchten dabei 60 Prozent weniger Strom als die NAV, die derzeit als "Energiesparleuchten" auch in Pfronten montiert werden.
Nicht nur beim Stromverbrauch sollen die LEDs überlegen sein, sondern auch im Farbspektrum. Das soll laut Hersteller dem von Tageslicht gleichen, im Gegensatz zum gelborangen Licht der Energiesparleuchten. Durch gerichtete Abstrahlung weniger "Lichtverschmutzung" und ein für Insekten kaum anziehendes Lichtspektrum zählt der Hersteller weitere Vorteile auf.
Der Zentralschulweg könnte als "Teststrecke" für alternative Straßenbeleuchtungen noch wachsen. Schließlich bieten immer mehr Hersteller ihre Modelle zu Testzwecken an. Gut möglich, dass demnächst weitere Leuchten vorübergehend ausgetauscht werden.
Wer sich selbst ein Bild von der Straßenbeleuchtung mit LED-Lampen machen will, hat dazu voraussichtlich rund drei Wochen im Zentralschulweg in Pfronten-Heitlern Gelegenheit. Dort stehen die zwei Testlampen neben den bislang gebräuchlichen Energiesparleuchten und ermöglichen so den direkten Vergleich.