Die Zeichnung, die Oberbürgermeister Manfred Schilder bei der Premiere von „Fischertag – der Film“ an Regisseur Thomas Pfaus übergab, sorgte bei manchen Zuschauern für Verwunderung: Auf dem Bild des Fischertags von 1878 sind nämlich auch Frauen zu sehen, die eine Angel tragen. „Fischerinen“ steht darunter. Ein Beweis, dass früher auch Frauen in den Stadtbach jucken durften? Denn aktuell möchte ein weibliches Vereinsmitglied per Klage vor dem Amtsgericht erreichen, dass auch Frauen den Stadtbach ausfischen dürfen. Laut Satzung des veranstaltenden Fischertagsvereins ist das nur Männern erlaubt. Die Möglichkeit, dass Frauen früher im Stadtbach fischten, gebe es prinzipiell schon, sagt Stadtarchivar Christoph Engelhard. Die Zeichnung scheint zumindest zu widerlegen, dass die Fischerei grundsätzlich eine männliche Angelegenheit war. Er selbst halte es jedoch für wenig wahrscheinlich, dass Frauen beim Ausfischen des Bachs dabei waren. „Möglicherweise war allein der Gedanke, dass eine Frau da rein springt, völlig abwegig“, sagt er. Denn der Stadtbach war noch bis 1930 die zentrale Kanalisation Memmingens. Dementsprechend dreckig sei der Bach gewesen, und dementsprechend unbeliebt war auch die Reinigung.
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