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Durch die Sinnwelt führt ein Fühlweg

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Durch die Sinnwelt führt ein Fühlweg

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    MM-Eisenburg (ver). Elf Kinder sitzen im Kreis um eine große Holzplatte. Überall auf dem Boden stehen Tüten und Kisten mit Bastelutensilien: Schere, Filzstifte in allen Regenbogenfarben, Schmirgelpapier, eine Packung Watte und bunte Bänder liegen herum. Auf das Modell setzen zwei Buben graue und rote Steinchen dicht an dicht auf einen dünnen Klebestreifen. 'Wer mag denn das Stroh drauftun?', will Erzieherin Daniela Albrecht wissen. Elf Finger schnellen in die Höhe. Zehn Kindergärten haben sich für die Aktion 'Sinnwelt' angemeldet. Sie wird veranstaltet von der Wochenbeilage 'extra' der Memminger Zeitung. Bei dem Wettbewerb sollen die Kinder zusammen mit ihren Erzieherinnen Modelle gestalten, bei dem die Sinne gefragt sind. Als Hauptgewinn gibt es für drei Kindergärten jeweils 40 Eintrittskarten inklusive Busfahrt in die 'Sinn-Welt' im Jordanbad Biberach. Als weiterer Gewinn winkt zweimal ein kostenloses Essen und Getränke für ein Grillfest im Sommer und zudem gibt es fünf Trostpreise. Die Gruppe des Kindergartens Eisenburg beschäftigt sich seit mehreren Wochen mit ihrem Modell. Heute gilt es, eine 'Fühlstraße' anzulegen. Auf einen Streifen schwarzes Schleifpapier folgen Hobelspäne, Korkscheiben, Watte, Stroh, Gummi-Moos und schließlich ein Streckenabschnitt mit Steinchen. Die kleine Luisa erweitert den Weg gerade um einen Streifen Sandpapier, später kommt noch Fell dazu.

    Scheibenartige Blumen Neben den 'Fühlweg' soll später nach Wunsch der Gruppe eine Blumenwiese kommen. Ganz gewöhnliche Blumen dürfen es natürlich nicht sein. 'Wir machen sie als Scheiben und so, dass die Leute sie drehen können', erzählt der sechsjährige Lukas. Die kleine Franziska hat mitgeholfen, die Holzscheiben vorzubereiten: 'Zuerst habe ich das Holz mit Schmirgelpapier abgeschliffen und danach habe ich es weiß angemalt.' Schwierig sei es für die Buben und Mädchen gewesen, später das feine lilafarbene Muster auf die Scheiben zu zeichnen, so Albrecht. 'Wie das Bild dann beim Drehen vor den Augen verschwimmt, fasziniert die Kinder jedes Mal wieder', sagt die Leiterin des Kindergartens. 'Die Blumen tricksen die Augen aus', ruft Franziska und lacht. Am besten gefällt ihr aber der 'Fühlweg', besonders der Teil aus Wolle: 'Die ist so schön weich', schwärmt sie, streichelt mit der Hand darüber und strahlt. Auch für die anderen Sinne ist auf dem Modell etwas geboten. Die kleinen blauen Holzstengelchen, die im Moment noch einzeln auf der Holzplatte liegen, sollen für Klang sorgen: 'Da hängen wir dann mit Fäden Nägel dran und wenn man die entlangfährt, machen sie Musik', erzählen Kinder. Und dass auch der richtige Riecher gefragt ist, weiß Jonas. 'Auf das Modell kommen noch Häuser. Da kann man die Türen aufmachen. Drinnen sind sie mit Watte ausgestopft und haben verschiedene Düfte', sagt der Sechsjährige. Lukas war dafür zuständig, die Häuser anzumalen und mit Watte zu füllen: 'Das hat mir bisher am meisten Spaß gemacht', erzählt er und grinst. Ihre Gruppe sei von Anfang an begeistert bei der Sache gewesen, erzählt Albrecht. 'Ich finde, solche Projekte sollte man öfters machen', sagt die 30-Jährige: 'Das sieht man erst mal, wozu die Kinder fähig sind und was für gute Ideen sie einbringen.'

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