Udo Jürgens über seine Träume Auftritt am 5. Juni Bregenz Eine Stimme, ein Piano und ein Sommerabend: Aber bitte mit Udo! Udo Jürgens gastiert am Mittwoch, 5. Juni (20.30 Uhr), auf der Seebühne in Bregenz. Es ist der Auftakt einer Solo-Konzertreihe. Unsere Zeitung traf sich dieser Tage mit dem Musiker und Entertainer in einer Kneipe am Bodensee.
Warum machen Sie einen Soloabend?
Udo Jürgens: Ich lasse jedes meiner Konzerte solo am Flügel ausklingen. Für viele Fans war das das Highlight. So entstand die Idee, einen Soloabend zu verwirklichen.
Was bedeutet Ihnen die Bühne, der Kontakt zu den Fans?
Jürgens: Auf der Bühne bekomme ich ein Gefühl, das mich aufrichtet und mir Kraft gibt. Dass so viele Leute meine Lieder hören wollen, ist ein tolles Erlebnis. Eigentlich ist es verrückt: Ich verkaufe den Menschen nichts, was sie mit nach Hause nehmen können. Es ist eine Erinnerung, mehr nicht. Im Grunde dürfte man gar kein Geld dafür verlangen.
Gibt es für Sie noch Ziele und Träume?
Jürgens: Träume kann man nie genug haben. Ein Traum von mir ist beispielsweise, ein Duett mit Barbara Streisand zu singen.
Was wären sie geworden, wenn nicht Musiker?
Jürgens: Ich habe manchmal schon überlegt, ob ich nicht abgedriftet wäre. Als Schüler dachte ich, ich wäre zu gar nichts zu gebrauchen, außer zur Musik. Zweifellos habe ich den rechten Beruf gewählt. Ich kann mir gar keinen anderen vorstellen.
Bei all den Liedern über die Liebe: Gibt oder gab es für Sie die Liebe Ihres Lebens?
Jürgens: Ich habe noch viel zu wenig über die Liebe geschrieben. Die Liebe ist ein faszinierendes und unerschöpfliches Thema. Ohne sie gäbe es keine Filme, keine Literatur, keine Musik.
Sie haben auch für andere Stars geschrieben, die mit Ihren Kompositionen große Hits landeten. Was ist das für ein Gefühl?
Jürgens: In diesem Punkt hatte ich mehr Glück als Verstand. Ich hatte anfangs keinen Erfolg als Sänger. Aber als Komponist unendlich. Was ich schrieb, wurde sofort nach Amerika verkauft. Und war drei Monate später in den amerikanischen Top Ten. Das ist etliche Male so gegangen. Fragen Sie nicht wieso. Ich weiß es nicht. Die Lieder müssen wohl gestimmt haben. Es ist schön für mich, beispielsweise Shirly Bassey mit 'Reach for the Stars' zu hören und zu wissen, das ist von mir.
(Das Gespräch führte Susi Donner)
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