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Druckerei-Zukunft unter einem Dach

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Druckerei-Zukunft unter einem Dach

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    Von Jürgen Stöcker Immenstadt Die traditionsreichen Graphischen Betriebe Eberl konzentrieren ihre bisher auf zwei Standorte in Immenstadt verteilten Produktionsbetriebe im Stammhaus am Kirchplatz. Dort wollen sie unter einem Dach notwendige Einsparungen erzielen, um in innovative Technologien und noch stärkere Qualifikation der Mitarbeiter investieren zu können. So soll das bald 145 Jahre bestehende Unternehmen für die Zukunft fit gemacht werden - heraus aus dem Konjunkturtief, in dem sich auch die deutsche Druckbranche befindet. Das erklärte Geschäftsführer Ulrich Eberl jetzt seinen Beschäftigten. Die Zusammenlegung der Betriebsstätten und eine Straffung von Arbeitsabläufen bedeute allerdings auch für 25 Mitarbeiter den Verlust ihres Arbeitsplatzes. Das fällt uns überhaupt nicht leicht, denn langjährige Betriebstreue ist eines der Markenzeichen unseres Hauses. Zusätzlich sechs Mitarbeiter scheiden im kommenden Jahr durch Altersteilzeit oder Rente aus. Mit dann noch 130 Angestellten und Arbeitern in der Druckerei, 50 im Verlag sowie über 200 Zeitungszustellern gehört Eberl aber weiterhin zu den wenigen großen Arbeitgebern im Oberallgäu. Die Druckbranche in Deutschland steht nun schon seit Jahren gewaltig unter Druck, ist sich Eberl mit dem Vertreter der Gewerkschaft Verdi, Ernst Späth, einig. Als Gründe dafür nannten beide Überkapazitäten, angespannte Auftragslage und von Preisverfall gekennzeichneten Wettbewerb.

    Während andernorts rigoroser Stellenabbau betrieben wird und manche Druckerei Insolvenz anmelden musste, habe sich Eberl als ein Unternehmer gezeigt, der in allen Gesprächen sachlich und fair nach Lösungen suchte, sagte der Gewerkschaftsvertreter. Aus den bisher zwei Standorten am Immenstädter Kirchplatz und an der Liststraße ergaben sich nach Eberls Worten in der Vergangenheit einige Nachteile für die Herstellung: unter anderem Qualitätsrisiko und längere Wege. Eine Zusammenlegung am Kirchplatz bringe hingegen gleich mehrere Vorteile mit sich: Die vorhandene Infrastruktur könne sinnvoll und damit kostengünstig genutzt werden. Maschinenkapazitäten werden zudem angepasst, technische Aggregate konzentriert und konsequent im Schichtbetrieb genutzt, erklärte Firmenchef Ulrich Eberl. Wir setzen noch bewusster auf die Erstellung hochwertiger Produkte. Bundesweite Fachauszeichnungen auch in jüngster Zeit belegten die Leistungsfähigkeit. Bis April 2004 fertig Durch die Digitalisierung der Technik gäbe es im Stammhaus in der Innenstadt gegenüber dem Rathaus mittlerweile viel freien Platz. Zwischenzeitlich böte sich zudem die Kooperation mit professionellen Logistik-Dienstleistern in der Region an beispielsweise für die Lagerung von Rohmaterial (im Wesentlichen Papier) und fertigen Produkten. Eberl: Wir stellen am Kirchplatz in kürzester Zeit, bis April 2004, einen Betrieb auf, der es unserer Mannschaft erlaubt, den ohnehin guten Ruf bei den Kunden, was Qualität und Flexibilität betrifft, noch zu verbessern. Von den strukturellen Veränderungen nicht betroffen ist die Zeitung. Das Allgäuer Anzeigeblatt, von Eberl gemeinsam mit dem Allgäuer Zeitungsverlag herausgegeben, sei eine stabile Stütze des Gesamt-Unternehmens trotz rückläufiger Anzeigenumsätze, die aber unter dem Bundesdurchschnitt lägen.

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