Drei Lawinen sind in den vergangenen drei Tagen in den nahegelegenen Alpen abgegangen. Während zwei Fälle im Gebiet Fellhorn/Kleinwalsertal letztlich glimpflich ausgingen, starb am Freitag ein Bergführer aus Schoppernau (südlich des Kleinwalsertales) unweit in Schröcken.
Der 73-Jährige war mit einer fünfköpfigen Skigruppe aus Deutschland im Bereich Mohnenfluh unterwegs gewesen. Im Einfahrtsbereich zum sogenannten Gamsloch blieb die Gruppe stehen. Der 73-Jährige fuhr als erster den Hang herunter. Dabei löste sich ein Schneebrett, das den Mann 500 Meter weit mitriss. Der Mann wurde 20 Minuten später von Rettungskräften aus einer Tiefe von 1,5 Meter geborgen. Er konnte aber nach Angaben der Vorarlberger Polizei nicht mehr reanimiert werden.
Der nächste Lawinenabgang passierte am Samstag um 12.45 Uhr in Mittelberg (Kleinwalsertal). Eine achtköpfige Gruppe ohne Führer war am Grat zwischen Hochgehrenspitze und Hammerspitze unterwegs. Bei einer Rast entfernte sich ein 31-Jähriger ein paar Meter. Er trat auf eine unerkannte Schneewechte und stürzte mitsamt der Wechte 250 Meter auf deutsches Gebiet ab. Durch den Bruch der Wechte entstand eine Folgelawine, die den Mann mitriss. . Die Bergung war wegen der Wetterbedingungen schwierig. Die Retter gingen zu Fuß über das Zweiländerskigebiet Kanzelwand/Fellhorn. Von dort wurde der Mann abtransportiert.
Am Sonntagvormittag löste sich dann abseits der Piste - ebenfalls im Skigebiet Kanzelwand/Fellhorn - eine dritte Lawine. Das hatte ein Skifahrer gesehen - ebenso sah er einen einzelnen Ski. Man dachte also, es sei jemand verunglückt. Wie sich herausstellte, hatte ein Mann aber den Ski schon vor einer Woche verloren, sagte Luggi Lacher, stellvertretender Vorsitzender der Oberstdorfer Bergwacht. Fünf Hubschrauber waren im Einsatz und untersuchten das Areal aus der Luft. Es sei aber niemand verschüttet worden, sagte Lacher.
Fehlmeldung in Hinterstein
Als Fehlmeldung erwies sich gestern dann noch der Hinweis eines Mannes, der im Bereich Hinterstein am Bschießer eine Lawine beobachtet hatte und eine gesehen haben will, wie ein Skitourengeher verschüttet wurde. 40 Bergretter aus Hinterstein und Hindelang waren dann im Einsatz, ebenso drei Hubschrauber. Parallel suchten auch Kräfte aus Tirol nach dem Verunglückten. Es stellte sich aber heraus, dass gar keine Lawine abgegangen war, sagte Raphael Müller von Bergwacht Hinterstein.