Am Landgericht Memmingen ist nach vier Jahren der sogenannte Gammelfleisch-Prozess um einen Illertissener Kühlhausbetreiber zu Ende gegangen. Er war angeklagt im Jahr 2004 mehr als 300 Tonnen ungenießbare Schlachtabfälle verkauft zu haben. Nach insgesamt elf Verhandlungstagen fällte das Memminger Landgericht heute ein Urteil im jüngsten Ekelfleischprozess. Drei Jahre muss der geschäftsführer der Kollmer GmbH aus Illertissen ins Gefängnis. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der 46-Jährige in 15 Fällen insgesamt 313 Tonnen Schlachtabfälle umetikettiert und als nahrungsmitteltaugliches Fleisch ins Ausland weiterverkauft hat. Drei Jahre Haft Laut Urteilsbegründung habe der Angeklagte nicht nur der gesamten Lebensmittelbranche geschadet, sondern zudem ein erhebliches Maß an krimineller Energie an den Tag gelegt. Das Gericht blieb aber unter dem, von der Staatsanwaltschaft geforderten Strafmaß. Die hatte drei Jahre und zehn Monate gefordert, war aber mit Urteil und Urteilsbegründung einverstanden. Nicht einverstanden mit dem Ergebnis der Verhandlung zeigte sich hingegen die Verteidigung. Sie hatte den Freispruch des 46-jährigen Geschäftsführers gefordert, da aus ihrer Sicht nicht ausführlich genug Ermittelt wurde. Verteidiger Dr. Ingo Hoffmann sprach sogar von 'schlampigen Ermittlungen'. Bereits 2006 war das Unternehmen Kollmer in den Mittelpunkt des Interesses gerückt. Damals war der Geschäftsführer der Firma 'Frost' aus Deggendorf wegen ähnlicher Vergehen verurteilt worden. Frost ist eine hundertprozentige Tochter der Kollmer GmbH. Hier der ausführliche Bericht vonTV-Allgäu Nachrichten.
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