Warum gehen Sie freiwilligin die Wüste? Sonthofen (vk). Sie lässt sich nicht in die Wüste schicken, sie geht freiwillig. Anke Molkenthin (39) aus Ainring-Hammerau bei Berchtesgaden bezeichnet sich als Ausdauer-Athletin und läuft gerne kilometerweit und stundenlang durch die Wüsten dieser Welt. Die gelernte Gartenbauingenieurin, die ihr Hobby zum Beruf gemacht hat und Abenteuer-Läufe organisiert, wird am kommenden Samstag den 1. Sonthofer Lauf-Event ab 14 Uhr im Haus Oberallgäu moderieren. Das Allgäuer Anzeigeblatt wollte wissen, warum Wüsten für die Marathon- und Ironman-Läuferin, die dreimal den Österreichischen Berglaufpokal und sogar einen 333-Kilometer-Nonstop-Wüstenlauf gewann, so faszinierend sind. Warum gehen Sie freiwillig in die Wüste?Molkenthin: Ich mag einfach eine unberührte Landschaft. Und ich mag diese extreme Weite, weil ich in ihr so klein und unbedeutend und doch eine Persönlichkeit mit eigenem Willen bin.
Auch die Erfahrung, sich auf das Wesentliche konzentrieren zu müssen, schätze ich sehr. Wer in die Wüste geht und wiederkehrt, ist nicht mehr derselbe ein arabisches Sprichwort, das Sie gerne zitieren. Wie hat Sie die Wüste verändert?Molkenthin: Man beginnt zu relativieren. Man sieht, was wirklich wichtig ist und kann sehr gut feststellen, was man nicht braucht. Ich weiß jetzt essentielle Werte mehr zu schätzen. Was erwartet den Besucher beim 1. Sonthofer Lauf-Event?Molkenthin: Ich möchte so ein bisschen den Erlebnischarakter in den Vordergrund stellen. Ich werde also Videos zeigen von verschiedenen Läufen in Marokko oder auf den Kapverdischen Inseln. Und da Sonthofen ja in Bergnähe liegt, habe ich auch einen Film über einen Etappenlauf in den Bergen der Provence dabei. Außerdem stehe ich die ganze Zeit für Gespräche zur Verfügung: Jeder, der Interesse hat, kann mir jede Frage stellen!