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Drei Buben als tapfere Lebensretter

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Drei Buben als tapfere Lebensretter

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    Fünfjährigen nach Wangener Fasnetsumzug aus dem Bach gezogen - Beim Spielen hineingefallen Wangen (ud). Drei Buben aus Amtzell dürfen sich gehörig auf die Schultern klopfen. Benjamin und Korbinian Butscher und Nico Rothenhäusler haben einen fünfjährigen Buben aus Ulm aus dem Kanal an der Wangener Argenhalle gezogen und ihn so vor dem Ertrinken gerettet. 'Ihm geht´s wieder hervorragend, nicht einmal erkältet hat er sich', erzählt Mutter Gabi Vetter. Und sie weiß auch, wem er das zu verdanken hat: 'Tausend Dank an die Jungen aus Amtzell. Das sind für mich für die Fasnet meine drei Helden..

    Unfall und Rettungstat haben sich am Montag gegen 17 Uhr nach dem Wangener Fasnetsumzug ereignet. Der kleine Tim war als Ulmer Butzaraule im Umzug mitgesprungen und wartete zusammen mit seiner Mutter auf dem Parkplatz bei der Argenhalle auf die Abfahrt des Busses. Sie sei beim Bus gestanden, erzählt die Mutter, habe sich mit anderen Leuten unterhalten. Im Bus sei Musik gelaufen. Ihr Sohn habe ein paar Meter weiter mit einem Stock und einem Schneeball gespielt. Irgendwann stieg Tim auf den schneebedeckten Wall am Rand des Parkplatzes. Dahinter fließt der frühere Spinnerei-Kanal. Wangens Tiefbauamtsleiter Wolfgang Friedrich schätzt den Wasserstand dort auf etwa 1,50 Meter. 'Wir haben nicht gewusst, dass hinter dem Schneehaufen ein Bach ist', gibt Tims Mutter zu verstehen, 'sonst hätt´ ich den Buben da gar nicht spielen lassen'. Die Einfassung des Kanals ist mit niederem Gebüsch überwachsen. Schnee überdeckt die dünnen Zweige teilweise so dicht, dass sie vom festen Untergrund kaum zu unterscheiden sind. Tim ist wohl auf solch eine Stelle getreten und in den Kanal durchgebrochen. 'Ich habe immer wieder ,Aua, AuaÔ gehört', erinnert sich der 14-jährige Korbinian Butscher aus Amtzell. Zusammen mit seinem Bruder Benjamin (16) und seinem Schulfreund Nico Rothenhäusler (14) war er mit den Neukircher Holagi-Hexen beim Umzug mitgelaufen. Korbinian hat die beiden anderen auf die Schreie aufmerksam gemacht. 'Wir haben überlegt, wo´s herkommen könnte,' erinnert sich Benjamin Butscher, 'und dann bin ich auch gleich dort gestanden, wo er im Wasser hing'. Der Kleine habe sich mit beiden Händen am Gebüsch festgehalten. Gemeinsame Rettungsaktion'Ich habe mich gleich hingelegt und eine Hand genommen', erzählt Benjamin weiter. Schnell hat er aber gemerkt, dass er den Buben in seinem wassergetränkten Fasnetshäs alleine nicht aus dem Kanal ziehen konnte. Gemeinsam haben sie dann den Kleinen gerettet und die Ulmer Gruppe alarmiert. 'Das hat keine Minute gedauert', schätzt Benjamin den Zeitablauf der Rettungsaktion. Dem patschnassen Tim hat die Ulmer Gruppe gleich die Kleider ausgezogen. Mit einem Handtuch wurde er trocken gerubbelt und in eine warme Wolldecke gepackt. Der Bus hatte alles Nötige dabei. 'Auf der Rückfahrt hat er gesagt, er hat furchtbar Hunger', sagt Tims Mutter. So sind die beiden erst einmal eingekehrt. Geschmälzte Maultaschen haben den Fünfjährigen nach seinem unfreiwilligen Tauchgang wieder zu Kräften gebracht. (siehe auch Bayern)

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