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Dorfladen: Nach Kritik soll sich vieles ändern

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Dorfladen: Nach Kritik soll sich vieles ändern

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    Dietmannsried-Probstried - Ursachenforschung war angesagt am Montag in Probstried: 'Warum kaufen die Probstrieder nicht im Dorfladen ein?', so die zentrale Frage eines Infoabends. Wie mehrfach berichtet, droht dem Laden wegen des zu geringen Umsatzes das Aus. Beim Infoabend fanden dann nicht nur etwa 200 Bürger bis spät in die Nacht deutliche Worte, sondern auch die Laden-Verantwortlichen: 'Wenn Sie Ihr Geld wieder haben wollen, kaufen Sie bei uns ein', so (Noch)-Geschäftsführer Clemens Liebl. Er bezog sich damit darauf, dass bei einer Pleite des Geschäfts das Geld der Bürger weg wäre, die insgesamt fast 50000 Euro investiert hatten. Die Probstrieder konterten mit einer Reihe von Kritikpunkten. So sei die Frische der Ware nicht immer optimal gewesen, gleiches gelte für die Auswahl. 'Einmal bekomme ich meinen Lieblingsjoghurt, dann wieder wochenlang nicht', brachte es ein Zuhörer auf den Punkt. Auch beim Service habe es Probleme gegeben. 'Ich habe 24 Jahre im Einzelhandel gearbeitet und weiß wovon ich rede. In einem solchen Laden muss der Kunde einfach König sein', formulierte eine Frau unter dem Beifall zahlreicher Zuhörer ihren Unmut. Allerdings, fügte sie dann hinzu, habe sich in letzter Zeit einiges in Sachen Service verbessert. So sahen das auch andere, die dann sogar 'eine Lanze für das Dorfladen-Personal brechen' wollten und Marktleiterin Marianne Schlochtermeyer und ihre Mitarbeiterinnen lobten. Weiteres heißes Eisen: Die Preise im Dorfladen.

    'Wie kann es sein, dass Milch viel teurer ist als in anderen Läden?', wollte eine Bürgerin wissen. Der Krugzeller Dorfladen-Geschäftsführer Reinhold Hipfl, der (wie berichtet), gemeinsam mit seiner Frau den Probstriedern unter die Arme greifen will, versprach daraufhin, die Preise genau unter die Lupe zu nehmen. Was übrigens auch für die anderen Kritikpunkte gelte, die man der Reihe nach angehen wolle (siehe eigene Meldung). Zuvor hatte Bürgermeister Hans-Peter Koch die Probstrieder eindringlich aufgefordert, den Laden zu retten: 'Wir stehen am Scheideweg', sagte er. Geschäftsführer Liebl (seine Nachfolge ist bislang ungeklärt) und Steuerberater Rolf Hemberger konfrontierten die Bürger dann mit den - alles andere als guten - Umsatzzahlen. Der eigens eingeladene Unternehmensberater Wolfgang Gröll hielt indessen ein dreiviertelstündiges Grundsatzreferat über die 'Renaissance der Nahversorger'. Einen viel beklatschten Auftritt hatte gegen Ende des Abends der Krugzeller Hipfl: 'Wenn Sie uns Mut geben, dann werden wir nicht nur ein paar Wochen hier sein', rief er den Probstriedern zu. 'Wenn Sie uns unterstützen, dann gehen wir gar nicht mehr weg.' Was geplant ist Produkte: Um die Frische etwa bei Fleisch- und Wurstwaren zu gewährleisten, will man vermehrt auf abgepackte Ware setzen. Öffnungszeiten: Die Öffnungszeiten (zum Beispiel während der Ferien) sollen überdacht werden, um Personalkosten zu senken. Preise: 'Es darf nicht sein, dass der Dorfladen in manchem deutlich teurer ist als andere Geschäfte', so Hipfl. Deshalb sollen Preise untersucht und gegebenenfalls gesenkt werden. Auswahl: 'Wenn uns eine Ware ausgeht, die Sie sich wünschen, wird sie künftig auch am nächsten Tag da sein', verspricht Hipfl. Werbung: Probstrieder und Krugzellerladen sollen in der Werbung zusammenarbeiten. Beispielsweise will man dieselben Handzettel verwenden, um Kosten zu senken.

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