Pfronten (dim). - Es sieht so aus, dass in Pfronten-Kappel demnächst nicht nur Kanal- und Straßenbaumaßnahmen durchgeführt werden, sondern dass der Ortsteil im Rahmen einer der staatlich geförderten Dorferneuerung komplett saniert wird. Baudirektor Alois Krausenböck von der Direktion für Ländliche Entwicklung machte in einer umfangreichen Präsentation den Kappelern das Programm schmackhaft. Außerdem stellten Franz Geyer und Hans Peter Lichtblau das Ergebnis der Seminarteilnahme von Ortsteilbewohnern vor. 'Die Veranstaltung heute ist ein weiterer Baustein zur Vorbereitung auf die Dorferneuerung', so Bürgermeister Beppo Zeislmeier zu Beginn. Kappel eigne sich ideal für eine derartige Maßnahme wegen seiner Abgeschlossenheit, aber auch, weil der Kanal- und Straßenbau unweigerlich komme. Dorferneuerungs-Fachmann Krausenböck betonte, das Hauptziel des Sanierungsvorhabens sei, gleichwertige Lebens- und Arbeitsbedingungen für Stadt und Land schaffen. Die Bedingungen für die Landwirtschaft sollten verbessert und die Heimat der Landbewohner gestärkt werden. In seiner mit vielen bildlichen Darstellungen garnierten Präsentation zeigte der Referent ortstypische Häuser, eine vorbildlich sanierte Schmiede im Dorf, aber auch zahlreiche Negativbeispiele. 'Optimale Bürger' sollten in alle Maßnahmen eingebunden werden. Sie sollten kreativ sein und eigene Ideen engagiert, uneigennützig und verantwortungsbewusst verwirklichen, denn: 'Was man selber mitgestaltet hat, trägt man immer mit.'
Problem Bundesstraße Natürlich gab es auch Fragen der Bürger. An einem Vorschlag zur geeigneten Straßenbreite im Wohngebiet entzündete sich eine längere Diskussion. Bürgermeister Beppo Zeislmeier meinte dazu: 'Jeder braucht Stellplätze, aber keiner will sie bei sich haben.' Bleibt die Bundesstraße so, wie sie ist? wollte ein Teilnehmer wissen. Denn 'wenn vorne dieser Verkehr herrscht, brauche ich hinter dem Haus keine Dorferneuerung'. 'Ob eine Umgehung kommt, müsste ich eigentlich Sie fragen', meinte Alois Krausenböck 'Das Leitbild für Kappel entwickeln Sie.' Eine Anwohnerin meinte: 'Durch die Hauptstraße sind wir kein geschlossenes Dorf, der Ortsteil kann nicht wirklich saniert werden, so lange die Straße da so ist.' Am Schluss der Veranstaltung gab Franz Geyer das Ergebnis einer Bürgerbefragung bekannt. Man habe 136 Fragebögen erstellt und an alle Kappeler Bürger ausgegeben. Ungefähr die Hälfte der Fragebögen sei zurückgekommen. Größtes Interesse hätten dabei die Themen Ortsgestaltung, Verkehrsberuhigung, Parkplätze, Geh- und Radwege, Wasserwirtschaft, Arbeitsplätze und Soziales gefunden. Der nächste Schritt sei die Bildung von Arbeitskreisen, bei denen alle mitmachen könnten. 'Es geht um unsere Zukunft, wir sollten das gemeinsam anpacken.'