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Dominikus Straub: Organist aus Leidenschaft

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Dominikus Straub: Organist aus Leidenschaft

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    Seit 40 Jahren umrahmt Organist in Hergensweiler die Gottesdienste Hergensweiler/Wohmbrechts (do). 'Wie alt bist du überhaupt?' diese Frage wurde am vergangenen Sonntag mehrmals an Dominikus Straub gerichtet. Der jung gebliebene Organist der Pfarrgemeinde St. Ambrosius in Hergensweiler feierte sein 40. Jubiläum an der Orgel..

    In der Nacht sind im Stall von Dominikus Straub in Itzlings bei Wohmbrechts drei Kälbchen geboren worden. Am Sonntag, ein paar Stunden nach den Geburten, sitzt er hinter der Orgel. Heute an einer kleinen, weil der Gottesdienst nebst Feier im Pfarrheim gefeiert wird - die Kirche wird renoviert. Mit zehn Jahren begann er Klavierspielen zu lernen, mit elf Jahren hat Dominikus Straub begonnen, die Orgel zu spielen, und mit 13 Jahren hatte er seinen ersten Auftritt in der Pfarrkirche St. Ambrosius - nun kann sich jeder selber ausrechnen, wie alt Dominikus Straub ist, den alle für viel zu jung halten, als dass er schon 40. Jubiläum als Organist feiern könnte. Diakon Josef Wetzel, der dreißig Jahre lang den Kirchenchor in Hergensweiler leitete, kennt Dominikus besonders gut und hielt deswegen die Laudatio auf den bescheidenen Organisten - dem 'der Platz an der Orgel lieber ist, als hier im Rampenlicht zu stehen'. Jeden Sonntag sorge Dominikus Straub für die festlichen Orgelklänge während der heiligen Messe - und jeder nehme das als Selbstverständlichkeit hin. 'Nur wenn sie mal ausbleiben, dann fragt jeder sofort, wo ist denn der Organist?' so Wetzel und hält einen Zeitungsausschnitt vom Westallgäuer aus dem Jahre 1966 in die Höhe. Auf diesem wird von dem jungen Organisten berichtet, der am ersten Adventssonntag so schön 'Tauet Himmel' klingen ließ. 'Inzwischen ist die Orgel sein zweites Leben und ohne Dommis Orgelspiel wäre unser Kirchenchor auch nicht das Wahre' meint Josef Wetzel. Dominikus sei der ruhende Pol, spiele geduldig vor, gebe die Töne an. Er sei absolut zuverlässig und treu, immer bereit Einsatz für die Allgemeinheit zu bringen, meint Wetzel und spricht auch Straubs Engagement im Pfarrgemeinderat und Gemeinderat an. Dominik Straub spielt auch bei allen kirchlichen Anlässen, bei Taufen und Hochzeiten und auch bei Beerdigungen. 'Er begleitet uns stets in Freud und Leid' meint Wetzel gerührt und erzählt von großen gemeinsamen Aufführungen lateinischer Ämter, deutscher Ordinarien und feierlicher Messen. Und das alles trotz der vielen Arbeit, die er auf seinem Hof habe. 'Morgens in den Stall, dann in die Kirche, dann wieder grasen und füttern' - so sehe ein normaler Sonntag für Dominikus aus. Und dabei hat Josef Wetzel noch nicht einmal die Vorbereitungszeit mitgerechnet. Zwei Stunden mindestens bereitet sich Straub am Samstagabend auf seine Einsätze für den Gottesdienst vor. Er hat zu Hause eine richtige Kirchenorgel stehen, an der er übt. 'Das Orgelspiel ist für mich ein guter Ausgleich', sagt der sympathische Musiker. 'Ich trainiere dabei nicht nur meine Hände, sondern auch mein Gehirn. Orgelspielen ist wie Gymnastik für den Geist. Es macht Spaß zu merken, wie fit ich dadurch bleibe.' In dieser Woche feiert Dominikus Straub Silberhochzeit mit seiner Frau Irmgard, die ihn die ganzen Jahre bei seiner Organistentätigkeit verständnisvoll unterstützt habe. Seit 1988 leben die beiden in Wohmbrechts, weil sie die Höfe ihrer Eltern zusammengelegt haben.

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