Just zwei Minuten brauchte Fotograf Günter Standl, bis er den Schnappschuss im Kasten hatte. Auf einer sattgrünen Wiese beim Ofterschwanger Ortsteil Schweineberg standen ihm die verschmitzten Blasmusiker-Buben Dominic und Ruppert im Trachtengewand Modell fürs Titelfoto des Merian-Reiseführers Allgäu.
Seit gestern ist das druckfrische Sonderheft des Hamburger Jahreszeiten-Verlags, das in einer Spezialauflage bei der Internationalen Tourismus-Börse in Berlin Neugierde wecken sollte (wir berichteten), im Buchhandel des deutschsprachigen Raums erhältlich. Vor Touristikern aus dem gesamten Allgäu präsentierten der Verlag und die beteiligte Allgäu-Marketing-GmbH den werbeträchtigen Bilderbogen der Region bei einer üppig inszenierten Veranstaltung im Kurhaus von Bad Hindelang.
"Das ist eine hervorragende Image-Broschüre für das Allgäu", freuten sich Marketing-Chef Bernhard Joachim und seine Stellvertreterin Dr. Anna Maria Fässler über das Druckwerk.
Der Reiseführer wurde mit 130000 Exemplaren aufgelegt und beschreibt die Region in bunten Reportagen und opulenten Bildern, kombiniert mit Tipps, wo man sich gut bettet und gut speist. Gerade in Zeiten von Finanz- und Wirtschaftskrise stelle die Publikation eine große Chance dar, auf "ein wunderschönes Fleckchen Erde" aufmerksam zu machen, hieß es.
Dabei ist dem Chef des Tourismus-Verbands Allgäu/Bayerisch-Schwaben, Alfons Zeller, gar nicht bang vor klammen Zeiten. Zeller zitierte aus einer Studie in Österreich, wonach 15 Prozent der Befragten trotzig vermerkten, sogar noch mehr Geld für den Urlaub springen zu lassen.
Die Tourismus-Statistik speziell für Januar bestätigt dies laut Marketing-Chef Joachim: ein Plus von 11,7 Prozent bei den Gäste-Ankünften und von 7,5 Prozent bei den Übernachtungen.
Merian-Verlagsleiter Oliver Voß und der Redakteur des Allgäu-Führers, Tibor Ridegh, vergönnten den Anwesenden einen Blick in die Redaktionsstube. So konnten sie mitverfolgen, wie das mittlerweile vierte Heft übers Allgäu nach 1954, 1972 und 1983 entstanden ist. Natürlich wollte man zunächst ein Allgäuer Hornvieh aufs Titelblatt hieven. Doch das abgelichtete Kranzrind beim Viehscheid trug weder Hörner noch echten Allgäuer Kopfschmuck. Wie gut, dass Dominic und Ruppert parat standen.