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Doku-Soap „Rosenkranz statt Randale“: Kabel eins schickt konsumsüchtige Jugendliche ins Ottobeurer Kloster

Fernsehshow

Doku-Soap „Rosenkranz statt Randale“: Kabel eins schickt konsumsüchtige Jugendliche ins Ottobeurer Kloster

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    Die vier Jugendlichen Adonis, Dennis, Jonny und Kenan (v.l.) haben eine Woche im Ottobeurer Kloster verbracht. Die Benediktinermönche Pater Christoph Maria, Pater Rupert, Pater Beda und Frater Clemens (v.l.) haben die jungen Männer an ihrem Leben im Kloster teilhaben lassen.
    Die vier Jugendlichen Adonis, Dennis, Jonny und Kenan (v.l.) haben eine Woche im Ottobeurer Kloster verbracht. Die Benediktinermönche Pater Christoph Maria, Pater Rupert, Pater Beda und Frater Clemens (v.l.) haben die jungen Männer an ihrem Leben im Kloster teilhaben lassen. Foto: kabel eins / Benedikt Müller

    Am Donnerstagabend startete der Fernsehsender Kabel eins mit einer neuen Doku-Soap. "Ab ins Kloster! - Rosenkranz statt Randale" heißt das Format, in dem konsumsüchtige Jugendliche für ein paar Tage ins Kloster geschickt werden, wo Zurückhaltung, Disziplin und Verzicht an oberster Stelle stehen. Auch im Ottobeurer Kloster wurden für eine Woche vier Jugendliche untergebracht. Zum Auftakt zogen vier junge Frauen bei den Franziskanerinnen im Konvent Gengenbach (Baden-Württemberg) ein. Für einige Tage mussten die Jugendlichen Party, Alkohol und Social Media aufgeben, um sich auf die wesentlichen Dinge im Leben zu besinnen. Auch das Ottobeurer Kloster hat bei dem Experiment mitgemacht und vier junge Männer in den klösterlichen Alltag integriert. Die Folge wird am kommenden Donnerstag, 4. April 2019, um 20:15 auf Kabel eins ausgestrahlt. Die Aufnahmen für die Sendung fanden bereits Ende September 2018 statt. Das Ottobeurer Kloster hat an dem Experiment teilgenommen, um sich eine gewisse Anschlussfähigkeit an die jüngere Generation zu bewahren. "Nur diejenigen Klöster und Orden von uns haben eine Zukunft, die auch Jugendarbeit betreiben", so Abt Johannes Schaber. Von der Teilnahme erwartet der Abt, dass das junge Publikum einen authentischen Zugang zum Leben im Kloster bekommt. "Die Woche hat für beide Seiten, die Jugendlichen und die Mönche, gezeigt: Wenn man sich menschlich näher kommt, dann akzeptiert man auch leichter die Verschiedenheit der anderen und die anfängliche Fremdheit. Wenn man sich menschlich kennenlernt und respektiert, dann wächst Vertrauen und man kann die Andersartigkeit des anderen akzeptieren und sich gut verstehen." Die Jugendlichen wurden ins Kloster geschickt, weil sie abhängig sind von Party, Alkohol und Social Media. Während ihres Aufenthalts sollten sie lernen, auf diese Dinge zu verzichten, wie es die Ottobeurer Mönche die meiste Zeit über tun. "Da wir ein zurückgezogenes Leben führen, brauchen wir keine sozialen Medien. In unserem Leben geht es darum, Gott den wichtigsten Platz in unserem Leben einzuräumen", so Abt Johannes. Der Abt sei stolz, dass sich seine Mitbrüder auf die Jugendlichen eingelassen haben. Grundsätzlich könne er sich auch vorstellen, in Zukunft wieder bei einem ähnlichen Experiment mitzumachen. Es bestehe auch großes Interesse, das klösterliche Leben in den Medien abzulichten: "Aber ich habe den Eindruck, eher, weil wir für die Gesellschaft Exoten sind, weniger, weil man unsere Lebensform teilen will", bedauert der Abt. Vorerst soll in den Ottobeurer Klosterräumen aber wieder Ruhe einkehren.  Auf die Frage, ob diese Sendung nicht hinderlich für das Image von Klöstern sei, antwortet Abt Johannes mit einem klaren Nein. "Die Woche und die daraus entwickelte Sendung zeigt, wie man sich in seiner Verschiedenartigkeit auf der menschlichen Ebene näher kommt und der Respekt wächst." Eine Erfahrung, von der eine pluralistische Gesellschaft nur lernen könne.

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