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Dietmannsrieder Basar Magnet für Familien

Dietmannsried

Dietmannsrieder Basar Magnet für Familien

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    Dietmannsrieder Basar Magnet für Familien
    Dietmannsrieder Basar Magnet für Familien Foto: cilia schramm

    Basare mit Kinderkleidung sind seit vielen Jahren im Oberallgäu der Renner. Einer der ersten - wenn nicht gar der Erste - fand vor 25 Jahren in Dietmannsried statt. Zunächst klein und überschaubar. Heute aber herrscht beim Dietmannsrieder Basar Ausnahmezustand. Hunderte von Müttern, zuweilen auch Väter, müssen sich zunächst mühsam einen Parkplatz ergattern. Drinnen in der Festhalle blasen die veranstaltenden "Wühlmäuse" zum Halali. Die Jagd auf gebrauchte Kinderkleidung und Spielzeug beginnt. Jüngst war Jubiläums-Schnäppchenmarkt: Das Helferteam mit 42 Müttern, Großmüttern und einem ebenso tatkräftigen Vätern stellte den 50. Basar auf die Beine.

    Zu den Wühlmäusen der ersten Stunde zählt Melanie Würr. Gut erinnert sie sich, wie ihre Freundin Hermine Schmieder-Kennerknecht die Idee vor 25 Jahren aus München mitgebracht hat. "Wir haben es ausprobiert, damals noch im Gasthof Ochsen, und gleich mit dem ersten Basar einen Volltreffer gelandet." Damit schlug auch die Geburtsstunde für weitere Second-Hand-Kindermärkte im Oberallgäu, die heute in vielen Orten regelmäßig stattfinden.

    Rund 16000 Artikel

    Die Dietmannsrieder Wühltischaktion ist eine der größten ihrer Art. "Die Leute sagen, hier verkauft und findet man am meisten", freut sich Elfi Thoiss, die zusammen mit Susan Weinzierl als Oberwühlmaus für die Organisation zuständig ist. So ein Markt mache viel Arbeit: Neben dem Verschicken der Basarnummern werden rund 16000 Artikel von 500 Hobbyverkäuferinnen im Computer registriert.

    Der Andrang sei stets enorm. "Aus Platzgründen gehen immer rund 100 Interessentinnen leer aus", bedauert Thoiss. Vorab müssen die Anbieterinnen jedes zum Verkauf stehende Stück mit einem Etikett auszeichnen. Eine Arbeit, die sich lohnt: Pro Basar werden fünfstellige Umsätze erzielt.

    Tage vorher bestücken Helferteams die Wühltische und sorgen dann für einen geregelten Ablauf im Saal. "Der Andrang ist in den letzten Jahren noch größer geworden", bestätigt Thoiss. "Familien müssen offenbar zunehmend haushalten." Dass sich durch das Stöbern in den Kleiderbergen eine Menge Geld sparen lässt, kann Anke Sinz bestätigen. Die Mutter von zwei kleinen Töchtern geht regelmäßig auf Basare. In der Dietmannsrieder Festhalle wurde sie reichlich fündig. Mit zahlreichen Kinderklamotten und Geburtstags-Spielzeug für Töchterchen Anja stand die Kemptenerin über eine halbe Stunde in der Warteschlange vor der Kasse.

    "Diese Zeit muss man immer einkalkulieren", meinte sie gelassen.

    Spenden für soziale Zwecke

    Zehn Prozent des Basarerlöses wandern in soziale Einrichtungen. Nutznießer sind etwa Kindergärten oder die Pfadfinder. Auch Sachspenden gibt es. So haben die Wühlmäuse etwa den Wasserpilz im Dietmannsrieder Freibad oder ein Klettergerüst für die Schule gestiftet. "Leer gehen einzig die Helferinnen aus", sagt Elfi Thoiss. Doch das mache die prima Gemeinschaft wett.

    Schnäppchen beiseite legen

    Einziges Zuckerl: Vor dem Kundenansturm dürfen die Wühlmäuse die besten Schnäppchen selbst beiseitelegen. "Zur Belohnung gehen wir Essen", ergänzt Susanne Weinzierl, "aber das zahlen alle aus eigener Tasche." Ebenso wie die Fahrt nach Berlin, die ansteht. Dort nämlich wollen die Dietmannsriederinnen ein prominentes Kabarett gucken: "Die Wühlmäuse."

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