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Dieser Stuhl

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    gehört dem Benedikt' Magnus Schneider ist ein Meister der Motorsäge Kaufbeuren-Hirschzell (rod).'Ich wollte das mal probieren und es war einfacher als ich dachte.' Magnus Schneider aus Hirschzell will um sein Sägekunstwerk gar nicht viel aufhebens machen. Er ist der von der AZ gesuchte Meister der Motorsäge, der im Wald zwischen Bärensee und Mooshütte einen Stuhl aus einem Baumstamm gesägt hat. Seine Arbeit hat Schneider seinem zweijährigen Sohn Benedikt gewidmet.

    Der Stuhl am Rand des Wanderwegs vom Bärensee zur Mooshütte sieht aus, als wäre er aus dem Baumstamm herausgewachsen. Nachdem die AZ am Samstag das Foto von dem Stuhl brachte und nach dem Urheber fragte, meldeten sich Anfang der Woche Leser und wiesen auf Magnus Schneider hin. Der 34-jährige Hirschzeller gibt sich bescheiden. Er habe so einen ausgesägten Stuhl mal in einer Zeitschrift gesehen und auch schon mal im Bayernteil der Allgäuer Zeitung. Es habe ihn gereizt, das mal selbst auszuprobieren.

    Im Januar hatte er dazu Gelegenheit. Nach dem Weihnachtssturm gab es im Wald erheblichen Schaden aufzuarbeiten. Unter anderem war da ein Stamm am Rand des Wanderweges, der in einem Meter Höhe abgesägt werden musste. Der Rest bot sich an für einen Kunstsägetest. Schneider berichtet, er habe zunächst grob ein Viereck ausgesägt, dann den Klotz unter der Sitzfläche und zwischen den Stuhlbeinen herausgeschnitten. Zum Glück war die Motorsäge lang genug, dass sie durch den Klotz durchging, meint er. Dann schnitt er die Lehne heraus. 'Die vier Schnitte in der Lehne waren das einfachste, da sticht man durch und fertig', so Schneider. Insgesamt investierte er zwei Stunden Arbeit in den 'Baum-Stuhl', der weiterhin mit allen vier Beinen mit dem Stamm verbunden ist.

    Spezialkurs gemacht

    Ganz so einfach wie es sich anhört, ist der Umgang mit der Motorsäge aber doch nicht. Da Schneider zehn Hektar Wald selbst bewirtschaftet, kennt er sich zwar einigermaßen mit den Werkzeugen aus. Aber den letzten Schliff holte er sich bei einem Kurs in der Bayerischen Waldbauernschule in Scheyern. 'Die Motorsäge ist ein gefährliches und grobes Gerät, aber in Scheyern lernt man, die schlimmsten Sägen zu zähmen', berichtet er. Der vierwöchige Kurs habe ihm viel gebracht.

    Dies kann man an dem Stuhl im Wald erkennen. Er sei schon mehrfach darauf angesprochen worden, erzählt Schneider. Eine Bekannte wollte den 'Baum-Stuhl' gerne haben. Aber das kam nicht in Frage. 'Der Stuhl gehört dem Benedikt.' Für den zweijährigen Sohn hat Magnus Schneider deshalb 'Bene' in die Sitzfläche gesägt.

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