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Die Wogen haben sich gelegt

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Die Wogen haben sich gelegt

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    Marktoberdorf(sg). - Die Wogen scheinen sich geglättet zu haben: Die Wohnungsbaugenossenschaft Marktoberdorf (Wo Bau) hielt ihre Jahresversammlung ab - und im Gegensatz zu den Vorjahren verlief sie in ruhigen Bahnen. Erstmals seit drei Jahren entlasteten die Mitglieder den Vorstand. Von einem Jahresüberschuss von rund 18 000 Euro für das Geschäftsjahr 2002 sprach Geschäftsführer Herbert Mesch, die Schulden konnten um 5,9 Millionen auf 14,5 Millionen gesenkt werden. Vor wenigen Jahren stand die Wo Bau wegen Überschuldung vor dem Abgrund. Jetzt, so Mesch, griffen die Sanierungsmaßnahmen. Zwingend notwendig gewesen seien Mieterhöhungen und Hausverkäufe. Positiv ausgewirkt hätten sich die Maßnahmen sowohl auf die Ertragssituation, auf das Eigenkapital, die Liquidität und auf den Instandhaltungsbereich. Verkauft wurden 2002 30 Wohnungen. Für die Instandhaltung wurden 192000 Euro ausgegeben. Aufgrund der verbesserten wirtschaftlichen Situation konnten erstmals wieder geplante Modernisierungsmaßnahmen umgesetzt werden.

    Bauträgergeschäfte beendet Beendet wurde laut Mesch das Bauträgergeschäft, das auch künftig nicht wieder aufgenommen werden solle. Alle Wohnungen in der Grafschaftsstraße seien verkauft, alle Vorratsgrundstücke vermarktet. Das brachte Geld in die Kasse ebenso wie eine verstärkte Tätigkeit im Bereich Hausverwaltungen. Bewirtschaftet wurden 2002 von der Genossenschaft 440 Wohnungen in 71 genossenschaftseigenen Häusern sowie über 200 Garagen. Für die Vermietbarkeit leer gewordener Wohnungen seien oft umfangreiche Instandhaltungs- und Renovierungsarbeiten notwendig. Mit Mitteln aus einem zinsverbilligten Darlehen der Regierung von Schwaben von rund einer Million Euro seien insbesondere Häuser an der Froelich-, Gablonzer und Hohenelbestraße mit Modernisierungen an der Reihe. In seinem Ausblick auf die kommenden Jahre sah Mesch weitere positive Tendenzen. Der Vorstand gehe davon aus, dass die bisher umgesetzten und beschlossenen Maßnahmen ausreichen, um den Fortbestand der Genossenschaft zu sichern. Auch der Vorsitzende des Aufsichtsrates, Hans-Günter Pohle, unterstrich, dass sich der Zustand der Wo Bau weiter verbessert habe. Mit dem Rückzug aus dem Bauträgergeschäft vermeide man das Risiko, Verluste einzufahren. Das Prüfungsergebnis der Bilanz verlas Michael R. Moser als Mitglied des Vorstandes. Die Prüfer bewerteten die Eigenkapitalsquote von 2,6 Prozent als immer noch weit unter dem Durchschnitt liegend. Sie rügten nicht nur die nicht fristgemäße Abhaltung der Jahresversammlung - Pohle führte dies aber auf den Zeitpunkt des Prüfungsergebnisses selbst zurück - sondern auch die Buchhaltung. Bei dieser Rüge, so Pohle, handle es sich lediglich um 'Nickligkeiten'. Nach wie vor nicht ausgeräumt sei die Differenz von 250 000 Mark, die bereits im Vorjahr moniert wurde. Verwundert zeigte sich der Vorstand darüber, dass dies erneut erwähnt wurde. Er hatte dies bereits in der Vergangenheit auf einen Fehler bei der Umstellung von Mark auf Euro zurückgeführt. Das Geld sei vorhanden, in der Bilanz aber nicht auffindbar. Bei der Abstimmung über die Bilanz durch die Mitglieder wurden der Ertragsüberschuss mit 18326 Euro als auch der Bilanzgewinn von 26 502 Euro beschlossen. Bei den Neuwahlen erhielten Matthias Wendt und Roland Sprotte das Vertrauen der Genossen, als Vorstandsmitglied wurde Josef Potoczky im Amt bestätigt.

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