Kreisjagdverband Lindau warnt vor Jagdrechtnovelle Heimenkirch (kr). 'Der Rehbestand im Landkreis Lindau hat abgenommen und wir können mit Fug und Recht behaupten dass im Landkreis das bes-te Waldbild von ganz Bayern ist', sagte Helmut Nipp, Vorsitzender des Kreisjagdverbandes Lindau auf der Generalversammlung des Verbandes. Der Kreisjägermeister betonte zugleich: 'Waldbesitzer, Jagdgenossenschaften und Jäger sind sich einig, dass das Bundesjagdgesetz ausreichend ist. Da muss man keine Änderungen vornehmen, ein neues Gesetz ist wirklichkeitsfremd..
Insgesamt wurden im Landkreis 972 Stück Rehwild, davon 104 Stück Fallwild (durch Verkehrsunfälle oder von Hunden gerissen) erlegt. Auch zwei Hirsche und drei Wildschweine sind verzeichnet. Zudem wurden im Landkreis 1335 Füchse erlegt, davon starben 69 bei Verkehrsunfällen. In den letzten drei Jahren wurden insgesamt 2897 Stück Rehwild und 4086 Füchse erlegt. Das teilte Tobias Walch von der unteren Jagdbehörde beim Landratsamt Lindau mit. Füchse sind vor allem wegen des Fuchsbandwurms und der Fuchsräude gefährlich. Landrat Dr. Eduart Leifert sagte, die Jagd sei ein 'verantwortungsvolles Tun und ein wichtiger Dienst für die kulturelle Landschaft, Wald und Wild'. Der Interessensausgleich sollte dabei stimmen, auch um Verbissschäden zu regeln. 2. Kreisbauernobmann Otto Rogg nahm Stellung zur vorgesehenen Novellierung des Bundesjagdgesetzes. 'Wenn die flächendeckende Bejagung aufgehoben würde, beispielsweise durch ein Jagdverbot in Schutzgebieten, würde dies dramatisch steigende Schäden in der Land-, Forst-, und Fischereiwirtschaft bedeuten', so Rogg. Der Bayerische Bauernverband (BBV) und der Verband der Bayerischen Grundbesitzer sprechen sich entschieden gegen die geplante Novellierung des Bundesjagdgesetzes, informiert er. Dem Bericht der unteren Jagdbehörde war zu entnehmen, dass der Sollabschuss in den Hegegemeinschaften zwischen den einzelnen Revieren unterschiedlich ist. Das beste Ergebnis mit einer Abschussquote von 100 Prozent erzielte die Hegegemeinschaft 3 - Rothachtal. Insgesamt sei die Verbiss- und Verjüngungssituation als gut zu bezeichnen, war vom Forstamt Immenstadt zu hören. Der Landkreis Lindau sei zwar bis jetzt vom Schwarzwild verschont geblieben, doch die drei erlegten Wildscheine im Landkreis beweisen, dass die Tiere auf dem Vormarsch sind, so Regierungsrat Walch. Schwarzwildjagd bedürfe besonderer Erfahrung. Deshalb sollten sich die Jäger auf das künftige Problem einstellen, riet Walch. Kassier Karl Keßler konnte einen ansteigenden Kassenstand vorweisen. Somit sei keine Beitragserhöhung notwendig. Der Verein besteht derzeit aus 214 Mitgliedern. Mit der Dankesurkunde des Landkreises Lindau wurde Kreisjagdberater Sebastian Trenkle (Ell-hofen) für seine 19-jährige vorbildliche Tätigkeit von Landrat Dr. Leifert geehrt. Trenkle wurde zugleich in den Ruhestand verabschiedet. Helmut Nipp schenkte ihm deshalb einen Rundflug über den Landkreis, damit Trenkle seine Arbeit auch von oben betrachten könne, so Nipp.