Dimitri Subow bringt in Scheidegg meisterhaft barocke Suiten zu Gehör Scheidegg (gru). Weitgehend Werke unbekannter Komponisten sind beim Cembalokonzert 'eine Reise durch den Barock' mit Dimitri Subow in Scheidegg zu Gehör gekommen. Durch die Vermittlung von Dr. Hilmar und Anita Heberle gastierte der russische Musiker mit einem Abendkonzert in der evangelischen Auferstehungskirche Scheidegg..
Nach Studien am Konservatorium in Petersburg und an der Musikhochschule Stuttgart unternahm Subow neben seinen Engagements in Russland viele Konzertreisen durch Europa. Seit 1990 beschäftigt sich Subow verstärkt mit alter Musik und besuchte auch seit 1998 Meisterkurse für Cembalo. Das Scheidegger Publikum, das ruhig etwas größer hätte sein können, erlebte einen Konzertabend mit meditativer, ruhiger und beschwingter Musik, meisterhaft dargeboten von einem Kenner seines Fachs. Der Abend begann mit Werken aus der Zeit des Frühbarocks, dem 17. Jahrhundert, von Jan Pieterzoon Sweelinck, Georg Muffat (Schüler von Corelli) und Johann Jacob Froberger. Obwohl Froberger selbst wenig zur Verbreitung seiner Werke getan habe, wie Subow in seinen einführenden Worten erklärt, habe er doch Einfluss auf die kommenden Musikergenerationen gewonnen. Selbst Wolfgang Amadeus Mozart habe seine Musik gespielt. Mit großer Virtuosität gestaltete Subow zwei Stücke aus 'Livre de 1649', die sich durch eine große Melodienvielfalt auszeichneten. Eine beliebte Musikform des Barock des 18. Jahrhunderts waren die 'Suiten', eine Ansammlung verschiedenster Tänze. War die 'Französische Suite E-Dur' von Johann Sebastian Bach von einer klaren Formensprache gekennzeichnet, so wirkte die 'Suite d-Moll' von Johann Mattheson recht eigenwillig. Ein wunderbares sakrales Werk war 'Jacobs Heirath' von Johann Kuhnau. Durch die weiche Tonsprache des Cembalos verstand es Subow eindrücklich, die unterschiedlichen Empfindungen Jacobs beim Zustandekommen seiner beiden Hochzeiten mit Lea und Rahel auszudrücken, die Mühseligkeit der langen Dienstzeit für seine Frauen, die Wut und die Trauer über den Betrug und die Freude, endlich mit seiner Lieblingsfrau Rahel Hochzeit feiern zu können.