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"Die Vorhand klappt doch ganz gut!"

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"Die Vorhand klappt doch ganz gut!"

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    "Die Vorhand klappt doch ganz gut!"
    "Die Vorhand klappt doch ganz gut!" Foto: ich

    von andreas pfeffer |KemptenBeim Weltranglisten-Turnier um den Minimax-Cup in Kempten, das noch bis Sonntag dauert, ist auch Dieter Kindlmann (26) am Start. Er ist der derzeit beste Allgäuer Tennis-Spieler.AZ-Reporter Andreas Pfeffer hat mit der Nummer 282 der Weltrangliste trainiert, um zu testen, wie gut er wirklich ist.

    Mein bislang bestes Tennis-Spiel hatte ich letztes Jahr. Mit einem Mitspieler vom GTK Neu-Ulm habe ich das entscheidende Doppel im Spitzenspiel der Kreisklasse gegen den TC Benningen nach 1:6 und 0:3 Rückstand noch gewonnen - und damit unserem Team den Klassenerhalt gesichert. Nun hat dieses "Ereignis" Konkurrenz bekommen. Training mit Kindlmann stand auf dem Plan. "Kein Problem. Können wir gerne machen", war seine Antwort auf meine Frage, ob er mal mit mir spielt. "Aber das wird schon hart für dich", fügt er noch schmunzelnd an. Auf dem Weg zum Platz sage ich ihm oft, dass ich nicht so gut spiele und etwas nervös bin. "Ich bin auch ab und zu noch nervös, das ist normal" macht mir der Allgäuer Mut.

    Besonders nervös, erzählt er, sei er 2005 beim bisher bedeutendsten Spiel seiner Profi-Karriere gewesen. Nach erfolgreicher Qualifikation für die Australian Open in Melbourne war er auf Weltstar Andre Agassi (USA) getroffen, der mit Steffi Graf verheiratet ist; dass er in drei Sätzen verloren hat, erzählt er auch.

    "Geh mal näher an die Linie"

    Dann geht es los. Die ersten Schläge im Kleinfeld klappen gut - wohl auch, weil mir Kindlmann die Bälle schön zuspielt. Dann geht es an die Grundlinie. "Lässt man in Neu-Ulm die Bälle immer zweimal aufspringen. Geh mal näher an die Linie", ruft er mir zu. Er hat recht. Die nächsten Vorhandschläge landen im Feld. Auch dank der weiteren Tipps des Allgäuers: "Den Ball nicht zu tief fallen lassen und einen etwas weiteren Abstand zum Ball suchen."

    Nach ein paar Minuten erhöht Kindlmann das Tempo. Und schon merke ich den Unterschied. Die Bälle kommen mit hohem Tempo auf mich zu. Jeder Ball Kindlmanns landet kurz vor der Grundlinie. Die Sicherheit in meinen Schlägen lässt merklich nach. Ich treffe den Ball immer zu spät. Gegen so einen guten Gegner spielt man in der Kreisklasse halt auch selten. Einige seiner Aufschläge spiele ich zurück. Aber ich vermute schwer, Kindlmann hat nicht sein volles Können gezeigt.

    Nach dem Training bekomme ich sogar ein Lob: "Also, so schlecht, wie du vorher gesagt hast, bist du gar nicht. Die Vorhand klappt doch ganz gut." Das hat mich gefreut. Danke! Für mich als Tennis-Fan war es eine schöne Erfahrung.

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