Der Memminger Robert Barth it erstmals deutscher Speedway-Meister Memmingen (swa). Schnell weggesteckt hat Robert Barth aus Memmingen offenbar den schweren Sturz beim Grasbahnrennen in seiner Heimatstadt: Beim Finale um die deutsche Speedway-Meisterschaft in Brockstedt war davon jedenfalls nichts mehr zu spüren. In souveräner Manier sicherte sich der 32-jährige Motorrad-Bahnfahrer seinen ersten deutschen Speedway-Titel.
Dreimal war Robert Barth bereits Europameister auf der Grasbahn sowie je zweimal Vize-Weltmeister auf der Langbahn und deutscher Meister auf der Sandbahn, 'doch dieser Titel hat mir noch gefehlt', freute sich der Memminger. 'Dabei hatte ich nie damit gerechnet, zumal mir die Bahn in Brockstedt eigentlich nicht so richtig liegt.' Für den Allgäuer waren Mathias Kröger und Jörg Pingel, die in der deutschen Speedway-Superliga für Brockstedt starten, auf ihrer Hausbahn die erklärten Favoriten.
Schärfster Rivale stürzt
Für Barth lief es jedoch von Beginn an gut. Zwar waren seine Starts 'nicht optimal', doch dann hatte er die Konkurrenten 'voll im Griff', wie er selbst bemerkt. Er gewann die ersten vier Läufe und hatte damit vor dem alles entscheidenden fünften Lauf das Maximum von zwölf Punkten auf seinem Konto. Mit einem Punkt Rückstand folgte Pingel auf dem zweiten Platz. Im letzten Lauf riskierte dieser jedoch ein wenig zu viel und kam zu Sturz. Der Lauf wurde ohne Pingel wiederholt. Dabei belegte Barth hinter dem mit einer deutschen Lizenz fahrenden Lukas Drymel aus Tschechien den zweiten Platz. Dieser reichte ihm jedoch zum Titelgewinn.
Auf seinen Lorbeeren ausruhen kann sich Robert Barth allerdings nicht. Schon am Wochenende greift er nach der nächsten Krone: In Harsewinkel findet der letzte Lauf im Rahmen der Grand-Prix-Serie um die Weltmeisterschaft auf der Langbahn statt. Auch dieser Titel fehlt dem Memminger noch in seiner Sammlung. Fünf Punkte Vorsprung hat er auf den Titelverteidiger Kelvin Tatum aus England. Ob diese reichen? 'Ich bin natürlich der Gejagte, doch ich hoffe, dass es gut für mich läuft', gibt sich Barth zuversichtlich.
Zwei Tage später steht in Diedenbergen das Finale der Superliga im Speedway auf dem Programm. Hier ist Robert Barth als Kapitän des AC Landshut mit seinem Team Titelverteidiger. Mit in der Mannschaft aus Niederbayern steht mit Joachim Kugelmann aus Rettenbach am Auerberg ein weiterer Allgäuer. Für diesen ist es der erste Start nach seinem Handbruch, der ihn zuletzt einige Wochen in die Zuschauerrolle zwang. 'Für uns dürfte es schwer werden, erneut Meister zu werden', strahlt Barth nicht gerade eine große Zuversicht aus.
Er glaubt auch den Grund dafür zu kennen: 'Im Vergleich zur Konkurrenz sind wir nicht so gut besetzt.'