Schon bevor der erste Hornerschlitten überhaupt auf die Strecke gegangen ist, schwant Andreas Rasch Übles: "Alle Favoriten kommen aus Österreich. Die schlägt ja eh keiner." Der Vorsitzende des Hornerclubs (HC) Stiefenhofen behält angesichts der Übermacht aus dem benachbarten Vorarlberg aber seinen trockenen Humor. Auf die Frage, was für seinen HC Stiefenhofen denn eine super Platzierung wäre, antwortet er, wie aus der Pistole geschossen: "Ganz klar, Platz 1." Soweit lassen es unsere österreichischen Nachbarn am Samstagabend auf der bestens präparierten, 650 Meter langen Piste am Hopfenlift dann doch nicht kommen. Der Vorarlberger Siegerschlitten mit Pilot Gilbert Hammerer und Beifahrer Wolfgang Troy (Eggar Hornarar) ist die Speerspitze von insgesamt 15 österreichischen Hornern, die am Ende unter den besten zwanzig Teams landen. Unterbrochen wird diese Serie nur von vier Teams des HC Siggen (Argenbühl) und des HC Stiefenhofen (siehe Ergebnisliste).
Schon beim Aufstieg unter Flutlicht trennt sich die Spreu vom Weizen. Spitzenfahrer nehmen jede Kurve und jede Bodenwelle genau in Augenschein und wissen schon, wie sie diese Schlüsselstellen am besten anfahren. "Jeder Fahrer hat seine kleinen Tricks", plaudert Ludwig Vogler von den "Blitzhorner Weitnau" aus dem Nähkästchen: "Das A und O ist natürlich ein sauberes Zusammenspiel zwischen Vorder- und Hintermann."
Während der Fahrt wird dann laut Vogler "nicht mehr viel g´schwätzt". Vielleicht mal ein Kommando zum Bremsen, "aber des duat ma ja eh net, weil wenn der Schlitten läuft, dann lässt man ihn auch laufen", so der Oberallgäuer.
Die laut Veranstalter gut 400 Zuschauer sehen ein abwechslungsreiches Flutlichtrennen, das für die Fahrer der knapp 70 teilnehmenden Teams ohne ärgere Blessuren abgeht. Immerhin haben die Ausrichter vom HC Stiefenhofen die letzte Kurve gegenüber der Vorjahresstrecke etwas entschärft. HC-Chef Andreas Rasch: "Da hatten wir im Vorjahr nämlich zwei Krankenstände eingefahren."