Oberstdorf | pts | Sie waren ein Vierteljahrhundert und länger als Kirchenpfleger quasi die rechte Hand ihres jeweiligen Pfarrers. Jetzt wurden sie für ihre verantwortungsvolle ehrenamtliche Tätigkeit von der Marktgemeinde Oberstdorf geehrt. Die Gertrud-von-le-Fort-Medaille als Anerkennung für kulturelle Leistungen ging an Adolf Schleich, Hans Huber und posthum an den vor einem Jahr verstorbenen AloisBurkart.
Es war eine aufgeräumte Runde, die sich im 'Oberstdorf-Haus' traf. Die Bürde ihres Kirchenamts liegt nicht mehr auf ihnen. In allen drei Pfarreien hat sich inzwischen ein Generationswechsel vollzogen. So hatten es Schleich (25 Jahre Kirchenpfleger der katholischen Pfarrei St. Johannes Baptist) und Huber (30 Jahre Kirchenpfleger von St. Barbara, Tiefenbach) leicht, manche Anekdote aus ihrer Zeit zu erzählen und so manchen, augenzwinkernd gemeinten Seitenhieb auf den jeweiligen Geistlichen zu verteilen. 'Der Kirchenpfleger verhindert, dass der Pfarrer was falsch macht', bekundeten sie. Auch um Alois Burkart (24 Jahre Kirchenpfleger von St. Michael, Schöllang), für den dessen Witwe Gertrud Urkunde und Ehrenplakette entgegennahm, rankt sich so manche lustige Erinnerung.
Zwar hört sich die Beschreibung des Aufgabenfeldes eines 'Pfarrei-Adjutanten' zunächst nicht so amüsant an. Mit der Haushaltsführung der Pfarrkirchenstiftung, der Zuständigkeit für Immobilien und Inventar und der damit verbundenen Bauaufsicht bei so mancher Kirchenrenovierung ist ein weites Feld zu beackern. Dennoch zogen die drei, wie versichert wurde, inneren Gewinn aus ihrer jahrzehntelangen Tätigkeit.
Bürgermeister Thomas Müller würdigte den beispielhaften Einsatz der führenden Pfarrei-Laien. Eigentlich hätte die Ehrung noch in den letzten Amtstagen von Müllers Vorgänger stattfinden sollen. Schon als das Trio ausschied, durften die drei jedoch eine Ehrung erfahren, damals durch die Diözese Augsburg mit dem großen Ulrichskreuz, wie Pfarrer Peter Guggenberger darlegte. Guggenberger hat mit allen drei Kirchenpflegern zusammengearbeitet.