Sonthofer Mechaniker Holger Roth zum 13. Mal bei Paris Dakar dabei - In der LKW-Klasse auf Rang dre Von Veronika Krull Sonthofen Die 13 hat ihm Glück gebracht. Denn die 13. Teilnahme an der Rallye Paris Dakar wurde für den Sonthofer Motorrad-Mechaniker Holger Roth im Januar zum bisher größten Erfolg. Die von ihm betreuten Fahrer belegten in der Gesamtwertung die ersten fünf Plätze. Er selber schaffte mit seinem Team in der Lkw-Klasse den dritten Platz. Holger Roth ist mit Leib und Seele Mechaniker. In seinem gemütlichen Haus im hintersten Winkel von Margarethen oberhalb Sonthofens riecht es nach Benzin. In der Garage zeugen Motorteile und Werzeuge von Beruf und Hobby des 57-Jährigen. Seine blauen Augen blitzen vor Unternehmungslust, wenn er von seinen Abtenteuern in der Wüste erzählt.1973 entdeckte Roth seine Liebe zur Sahara und seitdem ließ ihn die Sehnsucht nach Afrika nicht mehr los. In den achtziger Jahren fuhr er die schönste, längste und anstrengendste Rallye der Welt mehrmals im Motorrad-Beiwagen. Seit 1988 betreut er als Mechaniker Werks- und Privatfahrer, seit 1995 schraubt er für das österreichische Motorradwerk KTM. Und in diesem Jahr erwies sich die Verpflichtung von Holger Roth als absoluter Glücksgriff. Roth war als Chefmechaniker zuständig für die Vorbereitung der Rallye und die Konstruktion der Maschinen. Wobei Holger Roth den aktuellen Erfolg aber nicht für sich allein reklamieren möchte.
Insgesamt hätten vier Allgäuer zu dem guten Abschneiden beigetragen: Roland Müller aus Waltenhofen, zuständig für den Ersatzteilservice, Mark Weber aus Sonthofen als Monteur und Claudia Patuzzi-Lipp aus Hindelang für die Logistik. Doch mit der Vorbereitung war die Arbeit keinesfalls beendet. Während der Rallye kümmerte sich Roth weiterhin um seine Motorräder tagsüber half er bei Pannen, nachts wurden die Maschinen überholt und wieder fit gemacht für die nächste Etappe. Möglichst schnell ans Ziel Tag und Nacht im Einsatz das allein ist schon eine besondere Leistung. Doch der Stress lässt sich noch steigern: Denn Roth und seine Kollegen arbeiten auch noch unter Zeitdruck. Schließlich nehmen sie in der Lkw-Klasse selber an der Rallye teil und wollen natürlich so schnell wie möglich ans Ziel. Dieses Jahr, so Roth glücklich, hat die Vorbereitung hundertprozentig gestimmt. Es gab wenig Pannen, Fahrer Peter Reis fuhr wie der Teufel und Navigator Günter Pichelbauer erwies sich als perfekter Lotse. Der Lohn: drei Tagessiege und Platz drei in der Gesamtwertung. Dennoch waren sie Siege hart erkämpft: Zwischendurch streikten die Bremsen, ein kleineres Feuer konnte das dreiköpfige Lkw-Team schnell selber löschen. Doch ein Erlebnis wird Holger Roth so schnell nicht vergessen. Als sich mitten in der afrikanischen Nacht zwischen zwei Dünen der Lkw langsam, aber unausweichlich auf die Seite legte. Der Fahrer entstieg zwar unverletzt, doch es blieb die große Farge: Wie stellt man das Fahrzeug wieder auf seine vier Räder?Das Wunder geschah: Einheimische, die voller Interesse den Viertelsalto beobachtet hatten, organisierten einen Riesenschaufellader und schafften das Unglaubliche. In dieser Nacht kamen Roth und seine Kollegen nicht wie sonst gegen 23 Uhr im nächsten Biwak an, sondern erst um fünf Uhr in der Früh. Und doch gelang es ihnen, direkt am nächsten Tag einen Tagessieg herauszufahren. In 20 Tagen rund 11000 Kilometer durch Frankreich, Spanien und dann durch die Wüste Nordafrikas was sich wie eine unvorstellbare Strapaze anhört, ist für Holger Roth die schönste Zeit im Jahr. Die Rallye ist wie eine Droge, sagt er. Erst brauchst du es nur alle zwei Jahre, dann jedes Jahr und jetzt werde ich sch