Startseite
Icon Pfeil nach unten
Allgäu
Icon Pfeil nach unten

Die Party soll auf dem Parkett stattfinden

Memmingen

Die Party soll auf dem Parkett stattfinden

    • |
    • |

    Den Ton in der Kabine gibt am heutigen Samstagabend Samir Turohan an. "Elektronische Tanzmusik" soll es sein, mit der der Leistungsträger und Abteilungsleiter in Personalunion sein Team "heiß machen" will für ein Spiel der ganz besonderen Art: Erstmals in der 55-jährigen Geschichte der Abteilung hat ein Basketballteam des TV Memmingen die große Chance, in den Kampf um eine Oberliga-Meisterschaft einzugreifen. Voraussetzung ist ein Sieg gegen München Basket II.

    Das Duell zwischen dem Tabellenvierten und dem -zweiten aus der Landeshauptstadt steigt ab 18.45 Uhr in der Doppelturnhalle der Elsbethen- und Bismarckschule.

    Für den siebten Saisonsieg in Serie bringt Turohan, 31, Opfer: Auf Tanzeinlagen oder Turnakrobatik als Aufwärmprogramm für Zuschauer und Spieler wird verzichtet. "Ich gebe zu, die Party am Rande des Parketts vor einem wichtigen Spiel war mir als Abteilungsleiter oft sehr wichtig, aber das lassen wir diesmal sein." Die volle Konzentration auf das Wesentliche dürfte nötig sein, denn mit München Basket gastiert ein sehr spielstarkes Team. "Das war bisher die einzige Mannschaft, die klar besser war als wir", erinnert sich Trainer Alvir Salcin an die 84:95-Niederlage im Hinspiel. Seither hat sich beim TVM einiges geändert. "Wir sind viel besser als damals", streicht der 41-jährige Coach heraus.

    Den Aufschwung machen Salcin und Turohan am "kompakten Auftreten" des Teams sowie an einigen Spielern fest - zum Beispiel an Benedikt Bärtle. "Er ist genau der Mann, der uns in den vergangenen Jahren zu einem Spitzenteam gefehlt hat", sagt Abteilungsleiter Turohan und fügt an: "Die wichtigen Spiele haben wir früher oft deshalb verloren, weil der Gegner einen Zwei-Meter-Mann unter den Körben hatte. Seit der Bene bei uns ist, haben wir viele, die wenigstens über 1,90 Meter sind, das hilft uns sehr." Bärtle, der 145 Punkte in elf Spielen erzielt hat, hebt nicht nur die Durchschnittsgröße im Team, sondern sorgt für Entlastung. Davon profitiert zum Beispiel der beste Werfer der Liga, Michael Seidel (333 Punkte aus 14 Partien), der sich häufiger ausruhen kann als früher.

    "Er hat wie einige andere von uns oft durchspielen müssen, was natürlich an den Kräften zehrt", so Mitspieler Turohan. Er freut sich vor allem für Trainer Salcin - "endlich hat er mal eine richtig gute Auswahl, auch auf der Bank". Dort wird gegen München Basket auch Hakki Uygun (43) wieder Platz nehmen. Uygun, der schon bei den Oberliga-Aufstiegen 1996 und 2006 dabei war, hatte seine Laufbahn mehrmals endgültig beendet, war jedoch immer wieder aufs Parkett zurückgekehrt. Trainer Salcin freuts: "Hakki hat eine Schlüsselrolle, wir brauchen ihn unbedingt." Und sei es nur, um die entscheidenden Freiwürfe zu verwandeln. 30 von 37 Strafwürfen hat er diese Saison versenkt.

    Auf eine etwas bessere Quote kam Klaus Heller vom Gegner München Basket (24/28), auf den der TVM neben Maximilian Härtel (226 Punkte in 14 Spielen) besonders achten sollte. Die Kreise des Münchner Duos gilt es früh zu stören: Heller und Härtel trafen zusammen in dieser Saison 45 Mal von der Dreipunkte-Markierung. Trainer Salcin: "Wir werden uns etwas einfallen lassen."

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden