"Städte sollen nicht nur aus Beton bestehen, sondern durch Natur lebenswerter gemacht werden", sagte Claudia Grießer, Leiterin des Umweltbildungsprojekts im Landkreis Lindau. Über die Einbindung der Natur in die Stadt informiert die Ausstellung "StadtNatur-NaturStadt", die im Lindenberger Rathaus eröffnet wurde. Die Schautafeln des Bundesamts für Naturschutz sind bis Freitag, 22. April, während der Öffnungszeiten des Rathauses zu sehen und wandern anschließend weiter nach Lindau.
Lindenbergs Bürgermeister Johann Zeh sagte dazu: "Man muss Freizeitmöglichkeiten schaffen und die Natur in die Stadt holen." Als gelungenes Beispiel nannte er den Stadtpark in Lindenberg.
Gleichzeitig wurde das Umweltbildungsprojekt "Allgäu-Bodensee: Ein Haus mit vielen Räumen" gestartet. Dieses richtet sich an Schulen, Lehrer, Gruppen und Familien. Das Projekt soll die Umweltbildung im Landkreis beleben. Angeboten werden Ökostadtrallyes in Lindau und Lindenberg, die sich insbesondere an Grundschüler und Kinder der fünften und sechsten Klassen richten. "Die Teilnehmer sollen hierbei an neun Stationen selbstständig die Natur entdecken", erklärte Grießer.
Ein weiteres Experiment für Schüler betrifft "Bachflohkrebse, Eintagsfliegen und Co." In Kleingruppen werden Tiere und Pflanzen am Gewässer bestimmt, die Gewässergüte ermittelt und die Gewässerverschmutzung diskutiert.
Die "Regentropfenreise" rundet das Angebot des Projekts ab. Fragen wie "Warum entsteht so leicht ein Hochwasser?" und "Was passiert mit dem Regenwasser?" werden gemeinsam mit Fachkräften beantwortet.
Schulen haben auch die Möglichkeit Führungen durch Moore zu buchen. Dafür stellt der Naturschutz einen Exkursionskoffer zur Verfügung, der Bildungsmaterialien und Werkzeuge enthält. "Zum Beispiel können die Kinder Moore mit Gartenscheren entbuschen", sagte Isolde Miller vom Bund Naturschutz.
Reinhard Sieber, Biologie- und Chemielehrer des Lindenberger Gymnasiums äußerte sich lobend über die Ausstellung. Er nahm mit einigen Schülern seines Praxis-Seminars "Städteökologie" an der Eröffnung teil. "Das Thema der Ausstellung überschneidet sich mit unserem Seminar. Eigentlich hatten die Schüler und ich auch geplant, eine Stadtrallye für Kinder zu kreieren", sagt Sieber.
Kontakt: Anmeldung und nähere Informationen über das Bildungsprojekt bei Claudia Gießer vom Bund Naturschutz, Telefon (08382) 887564.