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Die Liebe begann in Wien

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Die Liebe begann in Wien

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    Das Ehepaar Manneck feiert Diamantene Hochzeit Kaufbeuren(oll). Fritz und Johanna Manneck haben wegen der Kriegswirren und deren Folgen ein sehr bewegtes Leben gehabt. Erst 1962 fanden sie in Kaufbeuren eine dauerhafte Heimat. Aus der Verbindung sind drei Kinder und fünf Enkel hervorgegangen. Beim morgigen Gottesdienst in der Dreifaltigkeitskirche wird ihr sechzigster Hochzeitstag eine besondere Würdigung erfahren.

    Fritz Manneck, 1916 in Ostpreußen geboren, ist im Jahr 1938 als Berufssoldat auf dem Wiener Flughafen Aspern stationiert. Bei einem Konzert im Freien lernt er die blutjunge Johanna Schaffer kennen, die es noch heute mit Charme versteht, ihre Wiener Herkunft zu demonstrieren. Aus der Bekanntschaft wird sehr schnell Liebe. Am 26. März 1940 treten die Beiden in der Heimatstadt der Braut vor den Traualtar.

    1942 wird Ehemann Fritz nach Griechenland versetzt. Im gleichen Jahr kommt Sohn Erich zur Welt. 1944 zieht die schwangere Ehefrau zu ihrer Schwiegermutter ins vermeintlich ruhige Ostpreußen, bringt dort Tochter Hannelore zur Welt. Bald darauf muss sie vor den herannahenden Sowjets nach Wien fliehen. Zusammen mit ihren Eltern wird sie aus der Hauptstadt nach Imst/Tirol evakuiert.

    Fritz Manneck wird noch 1945 aus amerikanischer Gefangenschaft entlassen, schlägt sich nach Wels/Donau durch und arbeitet dort in seinem erlernten Beruf als Gärtner. Wo sich seine Familie befindet, weiß er zu jener Zeit nicht. Gefühlsmäßig drängt es ihn Richtung Wien. Wie Ehefrau Johanna ihn ausfindig gemacht haben könnte, weiß er auch nicht ­ eines Tages steht sie jedenfalls mit beiden Kindern vor ihm. Über eine vorübergehende Bleibe auf einem Einödhof und einer Notunterkunft in Regensburg zieht die junge Familie nach Wörth/Donau. Hier leben die Mannecks zehn Jahre bis Fritz in die neu aufgestellte Bundeswehr eintritt und Berufssoldat wird. 1947 war noch Tochter Gisela zur Welt gekommen.

    Die Odysee ist jedoch noch nicht zu Ende. Nach mehreren Versetzungen und Umzügen wird 1962 Kaufbeuren engültiger Dienst- und Wohnort. Sein Lebenswerk sei das Haus, ihres die Ausbildung der Kinder gewesen, sagen die Jubilare stolz. Er sei ein Optimist, meint er. Sie sehe in erster Linie das Positive im Leben. Ehemann Fritz fügt hinzu: 'Dankbar bin ich vor allem meiner Frau. Sie hat alles mitgetragen.'

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