Zum achten Mal ist der von Manfred Przybylski gestiftete Scheidegger Friedenspreis vergeben worden. Erhalten hat ihn heuer Dr. Sabine Bergmann-Pohl.
Sie war Präsidentin der im März 1990 erstmals frei gewählten DDR-Volkskammer und bis zum Beitritt der DDR zur Bundesrepublik am 3. Oktober des gleichen Jahres zugleich amtierendes Staatsoberhaupt der DDR.
In dieser Zeit galt es, die Strukturen eines Unrechtsstaates abzuschaffen und für nahezu alle Lebensbereiche neue gesetzliche Regelungen zu treffen, wie Manfred Przybylski in seiner Laudatio hervorhob.
Der bis zur Wahl 1990 politisch nicht engagierten Fachärztin fiel die Aufgabe zu, die parlamentarische Arbeit in seiner intensivsten Phase zu führen – 'denn wir waren angetreten, um uns selbst aufzulösen', wie die Geehrte sich erinnerte.
Dafür waren zwei bis vier Jahre veranschlagt. Letztlich blieben nur knapp sechs Monate Zeit, um mit der Verabschiedung von 164 Gesetzen, drei Staatsverträgen und 93 Beschlüssen den Weg zur deutschen Einheit zu ebnen.
Unter welchen Bedingungen das erfolgte, ließ Bergmann-Pohl die etwa 150 Besucher im Scheidegger Kursaal wissen.
Mehr über die feierliche Verleihung und die Arbeit von Dr. Sabine Bergmann-Pohl lesen Sie in der Mittwochsausgabe des Westallgäuers vom 05.10.2016. Die Allgäuer Zeitung und ihre Heimatzeitungen erhalten Sie