Startseite
Icon Pfeil nach unten
Allgäu
Icon Pfeil nach unten

Die Krise beim ESVK spitzt sich weiter zu

Allgäu

Die Krise beim ESVK spitzt sich weiter zu

    • |
    • |

    Von unserem Redaktionsmitglied Stephan Schöttl, Kaufbeuren - Als Fan des Eishockey-Zweitligisten ESV Kaufbeuren hat man es derzeit nicht einfach: Sportlich hinken die Kaufbeurer weit hinter den Konkurrenten her und stehen auf dem letzten Platz der Tabelle. Auch am Rande der Bande spitzt sich die Krise bei den Jokern zu. Als ob dies noch nicht genug sei, erschütterte während der Woche ein Paukenschlag nach dem anderen die Anhänger der Joker. Jochen Reimer: Das 19-jährige Torhüter-Talent kündigte seinen Kontrakt bei den Kaufbeurern und will bereits zum 1. November zu den Hamburg Freezers in die Deutsche Eishockey-Liga wechseln. Reimer hat in der Hansestadt bereits eine Lehrstelle erhalten und zudem bei den Freezers einen Dreijahresvertrag unterzeichnet. ESVK-Präsident Bernhard Pohl kündigt jedoch an, Reimer nicht so einfach ziehen zu lassen. 'Jochen Reimer hat bei uns noch einen Vertrag über drei Jahre. Darüber wird noch zu sprechen sein.' Brisant: Reimer soll nach der Spielabsage am Sonntag behauptet haben, er hätte spielen können. Dies wiederum wird von Vereinsseite verneint. 'Reimer hat am Samstag seinen Einsatz bei den Junioren abgesagt, weil er zweimal einen Schuss auf die Maske abbekam', so Pohl, der die Spielabsage selbst aus der Distanz betrachtete. Er weilte in Potsdam auf einer Versammlung der Freien Wähler. Die Trainer-Personalie: Doug Kacharvich wird auch heute Abend in Weiden an der Bande der Joker stehen - unterstützt von den beiden Co-Trainern Jochen Koch und Norbert Zabel. Auf die Frage, ob denn Überlegungen vorhanden seien, bezüglich der Besetzung des Trainerstuhls zu handeln, antwortete Pohl: 'Kein Kommentar.' Der Ex-Coach: Ein anderer, der beim ESVK in der Vorsaison das Sagen hatte, meldete sich über seine Anwälte zurück in Kaufbeuren: Fabian Dahlem forderte nach seiner fristlosen Kündigung in einer Kündigungsschutzklage seine Weiterbeschäftigung oder eine Abfindung. 'Nachdem Herr Dahlem den von uns vorgeschlagenen 3300 Euro nicht zugestimmt hatte, kam ein Vergleich nicht zu Stande', erklärt Pohl.

    In letzter Minute einigten sich die Parteien aber: Die gestrige Verhandlung vor dem Kaufbeurer Arbeitsgericht wurde abgesagt. 'Es läuft auf eine Vertragsaufhebung hinaus mit einer Abfindung von 5000 Euro', so der ESVK-Präsident. Eine Abmachung mit der der Verein leben könne. 'Es hätte uns schlimmer treffen können.' Sportliche Bilanz: Die Bilanz der Führungsriege fällt indessen negativ aus. Die derzeitige Situation sei unbefriedigend. 'Es gibt Gründe für diese Talfahrt, die wir intern besprechen werden und versuchen werden, abzustellen', erklärt Pohl. Dass der Verein finanziell an den zurückgehenden Zuschauerzahlen zu knabbern hat, bestätigte auch der Präsident: 'Das sind Einnahmen, die fehlen. Aber das finanzielle Gerüst des Vereins steht und fällt nicht mit den Zuschauerzahlen.' Auch aus dem Umfeld sei zuletzt immer wieder versucht worden, negativ auf den Verein einzuwirken. 'Es gibt Leute, die mit aller Gewalt versuchen, den Verein in die Bayernliga zu bringen', äußerte sich Vorstandsmitglied Eberhard Macziol. Wochenend-Aussichten: Die Joker wollen sportlich auf sich aufmerksam machen. In den vergangenen Partien hagelte es Gegentore, dreimal in Folge mussten die Kaufbeurer einem 0:3-Rückstand hinterher laufen. Heute (20 Uhr) tritt der ESVK bei den Blue Devils Weiden an. Mit 5:1 siegten die Wertachstädter im Hinspiel, sind in Weiden zudem seit vier Spielen ohne Niederlage. Am Sonntag (18 Uhr) empfangen die Joker zu Hause den Tabellenzweiten aus Straubing. Ein Gegner, gegen den die Kaufbeurer bisher vergeblich auf einen Erfolg warteten. In Kaufbeuren siegten die Straubinger viermal in Folge - zuletzt fügten die Niederbayern den Hausherren eine 5:8-Niederlage zu.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden