Mit rund 2370 Einwohnern ist die Gemeinde Jengen mit ihren Ortsteilen Beckstetten, Weinhausen, Weicht, Eurishofen, Koneberg und Ummenhofen nach der Stadt Buchloe die zweitgrößte Gemeinde im Verbreitungsgebiet der Buchloer Zeitung. Eine recht lebendige Gemeinde. Gesprächsstoff gab es daher genügend bei der Mobilen Redaktion der BZ am Mittwochabend im Gasthaus Adler. In erster Linie diskutierten die Leserinnen und Leser über die Zeitung, deren Inhalte und Qualität.
Zunächst dankte Renate Meier, Leiterin der Lokalredaktion Kaufbeuren/Buchloe, den Zustellerinnen und Zustellern sowie den freien Mitarbeitern aus der Gemeinde. Zudem stellte sie die Arbeitsweise der Redakteure näher vor - von der morgendlichen Konferenz über die alltägliche Recherche bis zum abschließenden Lesen und der Freigabe der Seiten zum Druck.
In Jengen und den Ortsteilen decke die Buchloer Zeitung über 57 Prozent aller Haushalte ab, erklärte Wolfgang Kleiner, bei der BZ für den Vertrieb zuständig. Das Wochenblatt "Extra" und die Tageszeitung erreichen 93 Prozent aller Haushalte. Lob gab es von Jengens Bürgermeister Franz Hauck für die zuverlässige Zustellung sowie die gute Zusammenarbeit mit der BZ. "Wir sind froh, dass wir die Zeitung haben.
" Dann hatten die Leser das Wort. Rede und Antwort standen Hermann König, Redaktionschef der Allgäuer Zeitung, und Renate Meier. Diskutiert wurde über folgende Themen:
l Serviceteil Mehrere Leser bemängelten die Einteilung nach Rubriken. Diese sei unübersichtlich, meinte ein Bürger. Ein anderer kritisierte die grafische Aufmachung der Seite. Einhellig wünschten sich die Gäste wieder eine Übersicht nach Orten. König erläuterte, dass sich die AZ nach langer Diskussion für die Variante mit den Rubriken entschieden habe. "Wir haben uns das sehr gut überlegt. Man muss in manchen Rubriken aber über den Ortsrand hinausschauen. Zum Beispiel bei der Suche nach Notärzten oder dem Kinoprogramm", so König. Die Seite habe trotz aller Kritik bei der Leserumfrage gute Werte erhalten, erklärte Meier.
Zudem habe die Umstellung mit einer neuen Datenbank zu tun. So können nun Termine innerhalb aller Ausgaben der Allgäuer Zeitung und auch mit den benachbarten Lokalausgaben der Augsburger Allgemeinen mühelos ausgetauscht werden. Letztlich gab es doch noch Lob eines Lesers: "Der Vorteil ist, dass man wahnsinnig viele Informationen unterbringt", sagte er.
l Kirchenanzeiger Der Kirchenanzeiger sei früher, als die Gottesdienstordnung noch von Sonntag bis Sonntag zu lesen war, besser gewesen, meinte ein weiterer Leser. Inzwischen erscheint jeden Samstag ein Überblick von Samstag bis zum darauf folgenden Freitag. Dagegen, erzählte der ehemalige Vorsitzende des Pfarrgemeinderats, Richard Berchtold, habe er nach der Umstellung sogar Unterschriften gesammelt.
König erklärte, man habe dies nicht willkürlich geändert, sondern mit Dekanen im Allgäu - katholisch wie evangelisch - abgestimmt.
l Internetauftritt Ob es möglich ist, über den Internetauftritt der Zeitung (www.all-in.de) auch schon ältere Artikel zu finden, wollte ein Leser wissen. Meier erklärte, dass die Redakteure nicht jeden Artikel, der in der Zeitung erscheint, ins Internet stellen. Eine umfangreiche Archivfunktion, so König, sei den Abonnenten der elektronischen Ausgabe (E-Paper) vorbehalten. Diese könne als Alternative zusätzlich zur Heimatzeitung bezogen werden - zu einem günstigen Preis. Bürgermeister Hauck ergänzte, dass die Verwaltung diese elektronische Zeitung abonniert und damit sehr gute Erfahrungen gemacht habe.
l Zukunft der Zeitung Wie es um die Zukunft der Zeitung bestimmt sei, wollte ein Gast wissen. "Das Internet wird die Zeitung nicht verdrängen", erklärte König. Im Allgäu seien die Online-Angebote keine Konkurrenz, zumal in der Region nicht einmal die Hälfte aller Haushalte über Internet verfüge, geschweige denn über schnelle Anschlüsse. König: "Das ist vielleicht in Großstädten anders. Aber dort, wo zu Hause eine Zeitung aufliegt, werden auch die jungen Menschen einen Blick darauf werfen."