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Die Farbe des Stroms ist doch egal

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Die Farbe des Stroms ist doch egal

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    Christof Timpe vom Freiburger Öko-Institut spricht von großer Verwirrung bei den Verbrauchern Immenstadt (sh). Zu einem Vortrag über den liberalisierten Strommarkt und einer anschließenden Diskussion hatte der Kreisverband der Grünen in Immenstadt eingeladen. Im Mittelpunkt standen dabei die Auswirkungen des geöffneten Monopols auf regionale Arbeitsplätze und die Weiterentwicklung erneuerbarer Energien. Referent Christof Timpe vom Ökoinstitut Freiburg sagte dabei, es sei der zu raschen, übergangslosen Öffnung des Marktes zu verdanken, dass nun große Verwirrung auf Seiten der Verbraucher wie auch auf Seiten der Anbieter herrsche. Normalbürger wüsstensich vor der riesigen Werbewelle der neuen Firmen nicht mehr zu retten undhätten dennoch keinen Überblick über die Umweltfreundlichkeit oder die Herkunft des Stromes, so Timpe. Auch Werbegeschenke für ein Stromabonnement seien längst keine Seltenheit mehr. Ihnen gegenüber stünden die regionalen Elektrizitätswerke, die nun bangend der Zukunft entgegen sehen müssten. Die Angst vor zu großem Preisverfall und Entlassungen sei groß, die Möglichkeiten zu Marketingstrategien nicht gegeben. Fest stünde nur, so Timpe, dass weiterhin ein Netzmonopol bestehen bleiben werde. Das bedeute, dass die alten Versorger gegen Geld ihre Stromleitungen anderen Anbietern zur Verfügung stellen.

    Dies sei eine Einnahmequelle, die in Zukunft eine große Rolle spielen werde, sagte Timpe. Timpe sah auch die Gefahr, dass Ökostrom (also Strom aus erneuerbaren Energien wie Wind-, Wasserkraft etc.) sehr ins Hintertreffen geraten könnte. Die großen Konzerne könnten ihre Dumpingpreise nur mit aus Nachbarländern eingekauftem Atomstrom halten. Deshalbmüsse sich jeder einzelne Verbraucher im Klaren sein, für welchen Preis erbillige Energie bekomme. Deshalb kann es langfristig keine Frage sein,welche Farbe der Strom hat!, schloss er in Anspielung auf bestimmte Werbeslogans der Branche und wünschte sich für die Zukunft mehr Bereitschaft, alternative Möglichkeiten zu den Atomkraftwerken zu finden und zu nutzen. In der folgenden Diskussion trafen die Meinungen der Vertreter der Elektrizitätswerke und die der Grünen aufeinander. Diese forderten die Möglichkeit, klar als solchen deklarierten Ökostrom bekommen zu können. Sie bemängelten den für sie zu geringen Einsatz von Wasserkraft bei regionalen Anbietern. Wir würden das gern durchführen, müssen uns aber nach den Gegebenheiten des Marktes richten, konterte der Geschäftsführer der Allgäuer Kraftwerke, Erwin Bischofberger, und verwies darauf, wie klein die tatsächliche Nachfrage im Gesamten betrachtet sei. Einig waren sich die beiden Parteiendagegen, dass man so weit wie möglich versuchen müsse, heimische Arbeitsplätze zu bewahren. So war dies letztendlich der einzige Punkt, auf den sich die Versammlungs-Teilnehmer einigen konnten, doch Hannelore Zetzelmann zog das positive Resümee, dass man wenigstens einmal die Gelegenheit

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