Wer böhmische Blasmusik mag, kommt bei "DMuckasäck" voll auf seine Kosten. Wer feine Arrangements moderner Musik mag, aber auch. Selbst Rock oder Heavy Metal haben die elf Männer und eine Frau der schrägen Kapelle im Repertoire. Kein Wunder, dass im Lagerhaus in Weicht ein völlig bunt gemischtes Publikum der Band bei ihrem Heimspiel zujubelte.
Inzwischen gibt es die zwölfköpfige Gruppe, deren Mitglieder aus der Region kommen und die fast allesamt in Blaskapellen spielen, seit drei Jahren. Ihrem Programm nach könnten es auch zehn Jahre sein, denn "DMucksäck" haben locker über 50 Titel mit einer beeindruckenden Spannbreite im Programm. Im ersten Set durften sich Jung und Alt an zünftiger Blasmusik delektieren.
Doch egal, ob Konzertmarsch oder Walzer, "Heidrunpolka" oder "Böhmischer Traum" - die Musiker sorgten mit versetzten Einsätzen, Tempiverschleppungen und Wendungen für originelle Interpretationen. Und sie zeigten auch, welch "hervorragende Einzelmusiker" sie haben, wie Moderator, Posaunist und Euphoniumspieler Robert Schmid aus Baisweil stolz meinte.
Da war zunächst Markus Strohwasser, der die "Weinende Trompete" solo romantisch vortrug. Noch virtuoser war Max Schweigers "Teufelsklarinette". Aber Schweiger hat auch schon bei den Berliner Philharmonikern vorgespielt, verriet Schmid. Der Entertainer zeichnete dann im Auftrag des Allgäu-Schwäbischen Musikbundes Michael Kaufmann aus. Der spielt nämlich nicht nur bei "DMuckasäck" Sousafon, sondern auch im Musikverein Tuba und hatte damit beim Bläserwettbewerb Bronze D "mit sehr gutem Erfolg" teilgenommen.
Im zweiten Set ging es böhmisch weiter, kamen auch Posaunen, Flügelhörner oder eine Blockflöte bei "Rosamunde" zum Einsatz. Zudem sang erstmals Julia Peukert mit. Die hatte im dritten Set ihren großen Auftritt, als sie Lieder von Udo Jürgens, von Schokolade und Cowboys, Liebe und "My Way" sang.
Zuvor hatte die Band die moderne Musik mit "Pink Panther" und anderen Arrangements aus Jazz oder Blues eingeleitet, bei denen sich fast alle Mitglieder Solo vorstellten.
Und am späteren Abend, als die ersten älteren Besucher gegangen, dafür umso mehr Jüngere hinzugekommen waren, drehten die Musiker noch mehr auf: Von Michael Jackson bis Van Halen, von Rammstein bis AC/DC reichte das Spektrum. Dafür hatten Schweiger und Matthias Högner ihre Klarinetten gegen Saxophone eingetauscht, spielte Thomas Lang statt Euphonium nun E-Gitarre und hatte Strohwasser sich längst an das Keyboard gesetzt.
Daneben swingten und rockten noch Tobias Huber (Flügelhorn), Moritz Schuster (Schlagzeug), Markus Seifert (Posaune), Matthias Seifert (Flügelhorn) und Sebastian Unsinn (Trompete).
Nicht nur das gigantische Spektrum, auch die Qualität der Musiker ist beeindruckend. Zwar gab es ein paar Verspieler beim ersten Konzert von "DMuckasäck" in diesem Jahr, aber auf diesem Niveau ist das leicht zu verschmerzen.