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Die Eisheiligen stehen vor der Tür - Wer sind die überhaupt?

11. bis 15. Mai

Die Eisheiligen stehen vor der Tür - Wer sind die überhaupt?

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    Von Dienstag, 11. Mai bis Samstag, 15. Mai stehen 2021 wieder die Eisheiligen vor der Tür. (Symbolbild)
    Von Dienstag, 11. Mai bis Samstag, 15. Mai stehen 2021 wieder die Eisheiligen vor der Tür. (Symbolbild) Foto: _Alicja_ auf Pixabay

    Jedes Jahr vom 11. Mai bis 15. Mai sind die "Eisheiligen". Laut diverser Bauernregeln und Erfahrungswerte sind in diesen Tagen die letzten Frostnächte möglich. Im Allgäu schneit es dann auch manchmal noch bis runter in die Täler. Aber wer sind die Eisheiligen eigentlich? Wir geben einen kleinen Überblick.

    Christliche Namenstage

    Bei den Eisheiligen handelt es sich um die Namenstage der christlichen HeiligenMamertusPankratius,Servatius,BonifatiusundSophia. An diesen Tagen soll es vor dem Sommer noch ein letztes mal so richtig kalt werden. Empfindliche Pflanzen sollten demnach erst nach den Eisheiligen nach draußen gebracht werden. "Pflanze nie vor der Kalten Sophie" lautet beispielsweise eine bekannte "Bauernregel". 

    Kein Frost heuer?

    Dieses Jahr sieht das allerdings etwas anders aus. Ein Blick auf die Wetteraussichten im Allgäu zeigt: Wir bekommenan den Eisheiligen 2022 eher T-Shirt-Wetter als Frost. Es heißt zwar "Die Kalte Sophie macht alles hie", in diesem Jahr muss aber jeder der seine Pflanzen und Blumen schon schon jetzt auf der Terrasse oder im Garten stehen hat, keine Angst vor den Eisheiligen haben.

    Weitere "Bauernregeln"

    • "Sophie man die Kalte nennt, weil sie gern kalt Wetter bringt"
    • "Vor Nachtfrost du nie sicher bist, bis Sophie vorüber ist"
    • "Wenn’s an Pankratius friert, so wird im Garten viel ruiniert"
    • "Servaz muss vorüber sein, will man vor Nachtfrost sicher sein"
    • "Pankraz und Servaz sind zwei böse Brüder, was der Frühling gebracht, zerstören sie wieder"

    Die Eisheiligen: verlässlich?

    Wie man heuer sieht, müssen Bauernregeln nicht immer zutreffen. Der Kälteeinbruch zu den "Eisheiligen" - verlässlich kommt er nicht. Trotzdem sind die "Eisheiligen" mehr als nur ein Mythos. Der Grund für ihre Entstehung ist die unterschiedlich schnelle Erwärmung im Mai, erklärt Corinna Borau, Diplom-Meteorologin beim Portal wetter.com: "Zwischen dem noch kalten Nordeuropa und den Landflächen Südeuropas, die sich durch den zunehmenden Sonnenstand bereits rasch erwärmen, stellen sich enorme Temperaturgegensätze ein." Durch diese großen Temperatur-Gegensätze innerhalb Europas können demnach kräftige Tiefs entstehen. Diese Tiefs beeinflussen das Wetter in Mitteleuropa und damit auch im Allgäu. Die Bauernregel an sich ist allerdings längst überholt. Andreas Friedrich vom Deutschen Wetterdienst erklärt gegenüber der Augsburger Allgemeinen, dass man wegen des Klimawandels den Zeitraum für den letzten Frost um etwa 10 Tage nach vorne verschieben müsse: "Inzwischen haben wir immer öfter Heißheilige, also schon Mitte Mai Frühlingstage mit über 30 Grad." 

    Frost bis Juni möglich

    Grundsätzlich besteht selbst in den Juni hinein immer noch ein Restrisiko auf Nachtfrost. Hobbygärtner sollte bis dahin auf jeden Fall den Wetterbericht im Auge behalten und im Zweifelsfall besonders empfindliche Pflanzen nochmal reinräumen oder mit einem Vlies abdecken.

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