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Die einen sporteln, die anderen feiern

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Die einen sporteln, die anderen feiern

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    Von Sylvia Rustler Buxheim - Toni Westhäuser und Johann Wagner fachsimpeln. Die beiden stehen neben einem grauen Traktor mit der Aufschrift 'Lanz Bulldog. Baujahr 1940'. 'Einen Lanz anzulassen ist ein Erlebnis', schwärmt Wagner und fügt hinzu: 'Also mir läuft es da jedes Mal kalt den Rücken runter.' Die Männer gehören dem Verein Traktor Freunde Illerwinkel an und sind heute zum Oldtimer- und Traktortreffen nach Buxheim gekommen. Es ist einer der Programmpunkte beim zweitägigen Seefest am Weiher. Insgesamt strömen 'mehrere Tausend Besucher' nach Buxheim, so der Sprecher der veranstaltenden Wirte, Josef Seifert. Wer für sein Gefährt am meisten Punkte abstaubt, gewinnt. 'Die Summe errechnet sich aus dem Alter des Fahrzeugs plus den Kilometern der Anreise minus den PS', erklärt Christian Bittner. Er organisiert das Treffen auf dem Seegarten-Parkplatz. Den weitesten Weg zurückgelegt hat Ehrenreich Walter. '70 Kilometer bin ich gefahren', sagt der Osterreicher und tätschelt seinen kleinen grünen Traktor. 'Aber das ist gar nichts. Erst war ich damit in Hamburg. Das waren 2200 Kilometer. Hoch habe ich sechs, runter fünf Tage gebraucht.'Unten am See unterhalten derweil die Westerheimer Musikanten. Johannes Feldmeier vom TV Memmingen hat es sich unter den schattigen Kastanienbäumen gemütlich gemacht und lässt das sportliche Geschehen vom Vortag Revue passieren. Um 15 Uhr gehen 20 Teilnehmer zum 'Fun Run' an den Start. Gertrud Rothermel hat sich als einzige nicht für die acht, sondern für die 16 Kilometer lange Nordic-Walking-Distanz entschieden. Nach zwei Stunden und 38 Minuten läuft sie im Ziel ein. Wenig später, um 18 Uhr, treten sechs Paare zum Fischerstechen an. Vier Herren- und zwei gemischte Teams. Eine der Teilnehmerinnen ist Heidi Schumacher. 'Als Frau kannst du da nicht mitmachen, hat man noch zu mir gesagt', erzählt sie hinterher und lächelt: 'Und dann habe ich doch einen ins Boot gestoßen.'

    'Gigantisches Feuerwerk'Gewonnen hat Team 'Hudl die Nudl', erzählt Feldmeier und bedauert, dass sich nicht mehr Teilnehmer für die Wettkämpfe angemeldet haben und das geplante Damen-Fischerstechen nicht zu Stande kam. Das finden auch die Moldenhauers schade. 'Man sollte mehr auf den See eingehen und nicht so sehr auf die Gastronomie', lautet Dieter Moldenhauers generelle Meinung zum Seefest. 'Trotzdem war es heuer wieder eine gelungene Veranstaltung. Der See, die vier Bands, das gigantische Feuerwerk - das Ambiente am Samstagabend war toll,' sagt seine Frau Alexandra. Und bei der Musik sei für jeden etwas dabei gewesen, ergänzt ihr Mann: von 'gediegenen' bis zu ausgelassenen und lateinamerikanischen Klängen.

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