Arbeitsmarkt im April mit guten Daten Füssen (hs). Bereits vor dem Mai erlebte die Arbeits-amts-Geschäftsstelle Füssen einen wahren Wonnemonat: Die Arbeitslosenquote sank auf 4,4 Prozent. "Das ist der niedrigste April-Wert seit 1992", freut sich Geschäftsstellen-Leiter Heinz Hipp. Mittlerweile gebe es Probleme bei der Vermittlung qualifizierter Arbeitnehmer. Doch dies biete älteren und Langzeitarbeitslosen die Chance, wieder einen Job zu erhalten. Das Arbeitsamt bietet dazu mehrere Programme an, die auch für die Arbeitgeber finanziell interessant sind.
Ê995 Arbeitslose waren im April bei der Geschäftsstelle Füssen gemeldet - über 150 weniger als ein Jahr zuvor. Gleichzeitig stieg die Zahl der offenen Stellen im Vergleich der April-Monate 1999/2000 von 271 auf 359 an. Mehrere Gründe sind für die verbesserte Lage auf dem Arbeitsmarkt ausschlaggebend: Die gute Konjunkturlage, der Start des Ludwig Musicals und der Auftakt der Tourismus-Saison. Der Personalbedarf war wie bereits im März mit 450 neu gemeldeten Stellen hoch. Daher konnten auch 382 Arbeitsvermittlungen erzielt werden. Weniger Arbeitslose, mehr neue Jobs - diese positive Entwicklung bringt auch ein Problem mit sich: Nicht für jede Arbeitsstelle kann sofort der geeignete Wunschkandidat gefunden werden. Hier versucht das Arbeits-amt mit speziellen Programmen vor allem Langzeit- und älteren Arbeitslosen den Weg zurück ins Berufsleben zu ebnen. "Langzeitarbeitslose können beispielsweise acht Wochen auf Probe an einer betrieblichen Trainingsmaßnahme teilnehmen und erhalten weiter das Arbeitslosengeld", so Hipp. Während dieser Zeit kann sich der Arbeitgeber ein Bild von seinem neuen Mitarbeiter machen. Erhält der Mitarbeiter nach der Probezeit einen Arbeitsvertrag, dann fördert das Arbeitsamt dies: Entweder über einen Eingliederungszuschuss (50 Prozent der Bruttoausgaben für den Arbeitgeber im ersten Jahr) oder über die Beschäftigungshilfe (im ersten Halbjahr 60 Prozent des Arbeitnehmer-Bruttolohnes, im zweiten Halbjahr 40 Prozent). Für Langzeitarbeitslose, die über 50 Jahre alt sind, ist eine Förderung sogar auf die Dauer von bis zu drei Jahren möglich."Diese Programme werden gerne genutzt, da ist bei uns einiges passiert", meint Hipp. Angesichts des Arbeitskräfte-Mangels seien die Arbeitgeber nämlich "vermehrt zu Kompromissen bereit". Und hier helfe das Arbeitsamt mit seinen"zusätzlichen Anreizen".