Am Fest Allerheiligen, das den Blick auf die Vollendung richtet, über die Vergänglichkeit hinausweist, wird das wunderbar tröstliche und hoffnungsfrohe Evangelium der Bergpredigt mit den Seligpreisungen gelesen. In der ehemaligen Klosterkirche Rottenbuch ziert die Bergpredigt die Kanzel.
Franz Xaver Schmädl, der aus Oberstdorf stammende Weilheimer Künstler und Ratsherr, fertigte das vergoldete Schnitzrelief zwischen den Figuren und Symbolen der Evangelisten für das Kloster, das reich an großen Predigern war. Sein Meisterwerk zeigt die bewegte Szene auf dem Berg außerhalb der Stadt.
Die Jünger treten näher heran, als Jesus sie lehrt: 'Selig, die arm sind vor Gott, die Trauernden, die Friedfertigen, die hungern und dürsten nach Gerechtigkeit '
An alle Menschen richtet sich die Botschaft, kurz und eindeutig, und gerade die nach außen hin in der Gesellschaft geschätzten Werte und Ziele werden umgekehrt. Es werden die Menschen in die Mitte gerückt, die als schwach gelten.
Eine Anleitung zum zufriedenen und friedvollen Leben sind die über die Zeiten hinweg gültigen Worte 'sie preisen glücklich und sie fordern zugleich'. Eine tiefe Verbindung zum Hochfest aller Heiligen hat der Nachmittag mit dem Gräberbesuch und dem Nachdenken über das christliche Sterben.