Startseite
Icon Pfeil nach unten
Allgäu
Icon Pfeil nach unten

Die Alpwirtschaft ist in - Viehscheid 2012 in Oberstaufen

Viehscheid

Die Alpwirtschaft ist in - Viehscheid 2012 in Oberstaufen

    • |
    • |
    Die Alpwirtschaft ist in - Viehscheid 2012 in Oberstaufen
    Die Alpwirtschaft ist in - Viehscheid 2012 in Oberstaufen Foto: Christian Steinmüller

    Es war ein Viehscheid zwischen Tradition und Moderne. Hirten zückten im traditionellen Häs mit Hut und Edelweiß-Hosenträgern beim Viehtreiben ihr Smartphone, kamen von Alpen, die hunderte Jahre alt sind, und wurden dabei in Echtzeit filmisch ins Internet übertragen.

    Werbeprofi Bianca Keybach dokumentierte mit ihrem Mini-Computer und kommentierte das Eintreffen der 16 Alpen mit 1066 Stück Vieh in Oberstaufen in ein Mikrofon. So konnten Zuschauer in aller Welt das Spektakel verfolgen. Scheidmeister Meisburger 60 Jahre auf der Alp

    Doch auch am Scheidplatz war reges Treiben. Tausende Zuschauer ließen den Rindern und Hirten kaum Platz. Viehscheid-Kommentator Sigbert Prestel musste immer wieder freundliche Ermahnungen in das Mikro sprechen. Auch Bürgermeister Walter Grath bestätigte bei seinem 40. Viehscheid: So viele Besucher waren es noch nie. Er kann sich noch gut an die Anfangsjahre erinnern. Da standen wir noch ohne Zelt auf offener Wiese.

    Eine noch längere Viehscheid-Geschichte hat Scheidmeister Franz Meisburger hinter sich. Der 70-jährige Besitzer der Alpe Oberbergmoos, die bereits seit 1637 besteht, hütet schon 60 Sommer in den Bergen Vieh.

    Darum spricht er beim Scheid auch ganz locker über den Alpsommer: Wir hatten Schlagwetter mit Hagel, dass die ganzen Wiesen weiß waren, sagt er.

    An Unfällen gab es nur einen Blitzschlag auf der Alpe Unterstieg und einen Viehabsturz auf der Alpe Schwarzenberg. A bissle was hat man immer selbst in der Hand, spricht Meisburger aus Erfahrung. Seine Alpe hat er bereits an Sohn Alexander mit Frau Michaela übergeben. Sie führten zusammen 68 Rinder ins Tal.

    Grundsätzlich gibt es auf allen Alpen rund um Oberstaufen jungen Hirten-Nachwuchs, erklärt Franz Meisburger. Bürgermeister Grath sagt, dass man heute keine Probleme habe, Hirten zu finden. Die Alpwirtschaft ist in.

    Während Bianca Keybach weiter Bilder ins Internet überträgt, zieht die Alpe Remmelegg ein. Als Besitzer der Alpe begeht die Weidegenossenschaft Scheidegg heuer ihr 100-jähriges Bestehen. Das Jubiläum feierten die Hirten Josef und Melanie Milz schon beim Tag der offenen Alpe. Beim Scheid führten sie ein prächtiges Kranzrind, das statt eines Spiegels eine Jubiläums-Plakette im Kranz trug.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden