In der Fußball-Bundesliga scheint das Titelrennen vor dem 34. Spieltag auf den ersten Blick entschieden, da der VfL Wolfsburg die Tabelle mit zwei Punkten Vorsprung anführt und es damit selbst in der Hand hat. Theoretisch hat neben dem FC Bayern München (2.) aber auch der VfB Stuttgart als Drittplatzierter noch Ambitionen auf die Schale.
Nadine Krause, Spielerin des 1. FC Sonthofen, der Coach des FC Immenstadt, Michael Kollenda und der Sonthofer Nachwuchstrainer Bernhard Weisenbach sind sich allerdings einig, dass das Team von Felix Magath sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen lässt und seine Spitzenposition hält. Daher rechnen Krause und Kollenda auch ganz klar mit einem Sieg der Wölfe gegen Werder Bremen. "Ich gönne Wolfsburg den Titel", sagt die 19-Jährige und erinnert an die souveränen Leistungen und den Kampfgeist des Teams.
Weisenbach (45) schwärmt ebenfalls vom "Klassefußball" des VfL, während sich Kollenda vor allem vom "ausgezeichneten Angriffsfußball beeindruckt zeigt. Wenn es nach Tobias Giegerich vom TSV Oberstaufen geht, wird der Magath-Truppe das am Ende alles nichts nützen. Der 21-Jährige rechnet nämlich fest damit, dass der Titel wieder einmal nach München geht.
"Bayern hatte in scheinbar hoffnungslosen Situationen schon so oft die Nase vorne", sagt Giegerich. "Hätte die Mannschaft nicht so "unnötige Niederlagen kassiert und nicht immer wieder einen sicher geglaubten Vorsprung vergeigt, hätte der FC Bayern den Titel jetzt schon unter Dach und Fach."
Stuttgart schlägt die Bayern
Während Michael Kollenda die Münchner noch auf dem direkten Weg in die Champions-League sieht, rechnen Krause und Weisenbach sogar damit, dass der holländische Spitzencoach Louis van Gaal sein neues Team erstmal durch die Qualifikation zur Champions League führen muss. Aufgrund des großen Erfolgsdrucks für die Mannschaft von Jupp Heynckes gehen Krause und Weisenbach von einem Sieg der Stuttgarter aus. "Der VfB kann befreit aufspielen", meint die Kickerin des FC Sonthofen und Weisenbach ergänzt, dass das Team von Markus Babbel "famosen Fußball" spielt.
Die Entscheidung verfolgen alle auf andere Weise. Während die 19-Jährige selber spielt und sich mit einer Zusammenfassung begnügen muss und der 56-jährige Coach des FCI die Sportschau bevorzugt, verfolgt Weisenbach die Spiele im Radio. Giegerich macht sich in einer großen Fanrunde einen spannenden Nachmittag bei der Live-Konferenzschaltung des privaten Fernsehsenders Premiere.