Ruhestand? Damit kann der pensionierte Bäckermeister Carl Schuster nicht viel anfangen. Dazu ist er noch viel zu aktiv beim Tischtennis, Eisstockschießen, Schwimmen oder Schafkopfen. Zudem halten ihn seine Familie, die acht Enkel und vier Urenkel auf Trab und bis heute steht er am Dirigentenpult vom 'Lechbrucker Chor', den er 1977 gegründet hat. Heute feiert der 'Schuaschtar-Bäck' seinen 80. Geburtstag in der Flößergemeinde.
Beruf, Familie und Muse prägten den Jubilar während seines ganzen Lebens. Als Sohn des Hauptlehrers Carl Schuster und dessen Frau Gertrud kam er in Lechbruck zur Welt. Nach der Volksschule besuchte Schuster das musische Gymnasium mit Hauptfach Musik in Frankfurt am Main. Die Kriegsereignisse zwangen ihn, in Heimatnähe zurückzuziehen und an die Oberschule nach Kempten zu wechseln. Er begann eine Bäckerlehre und schloss 1954 seine Meisterprüfung im Bäckerhandwerk ab. Danach pachtete er die Bäckerei Völk in Lechbruck und heiratete später seine Frau Karoline, geborene Bock.
Die Eheleute bekamen zwei Töchter und einen Sohn. 1962 begann der Neubau der Bäckerei an der Schongauer Straße, die seit 1998 Sohn Carl betreibt. In seiner Heimatgemeinde engagierte sich Carl Schuster von 1960 bis 1984 als Gemeinderat und von 1976 bis 2006 als Mitglied der Kirchenverwaltung.
Einen ganz besonderen Platz im Leben widmete Schuster der Musik: Als Kind lernte er Klavier und Geige und wirkte viele Jahre beim Kirchenchor mit. 1953 schloss er sich der damaligen 'Kapelle Fichtl' an und begleitete sie mit seinem Zupfbass bei Tanzmusik und Unterhaltung.
In den siebziger Jahren dirigierte Schuster den damaligen Liederhort, bis er 1977 daraus den Volksliederchor beziehungsweise heutigen 'Lechbrucker Chor' gründete, den er bis heute leitet.
Diverse Hobbys
Auch mit achtzig Jahren macht es ihm täglich Spaß, sich am Computer zu beschäftigen, weiterhin Noten und Verse zu schreiben – oder als Hobby-Handwerker viele Stunden in seiner kleinen Werkstatt zu verbringen. Zu seinen sportlichen Hobbys gehörten Fußball, Kegeln und Skifahren, und auch heute ist der Jubilar schwer aktiv beim Tischtennis zu Hause, beim Schafkopfspielen in geselliger Runde oder draußen beim Schwimmen oder Eisstockschießen während des ganzen Jahres.