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Der Regio-Bus muss abspecken

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Der Regio-Bus muss abspecken

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    Bayern und Baden-Württemberg geben bald kein Geld mehr -ÊZweistundentakt angedacht Röthenbach/Maierhöfen (pem). Das Angebot beim Regio Bus Isny-Umland wird abgespeckt. Das steht ein Jahr vor Ende der dreijährigen 'Pilotphase' so gut wie fest. Grund: die Länder Bayern und Baden-Württemberg, die bislang einen erheblichen Teil des Defizites übernehmen, ziehen sich zurück. Das gab Eduard Stützle vom Landratsamt im Ausschuss für Tourismus bekannt. 'Das ist der übliche Vorgang. Anfangs wird subventioniert und dann ist Feierabend', kommentierte Landrat Dr. Eduard Leifert das Vorgehen..

    Der Regio Bus ist im Jahr 2003 gestartet. Er verbindet Isny im Stundentakt mit Leutkirch, Kempten, Wangen und Röthenbach. Für die dreijährige Pilotphase haben sowohl das Land Baden-Württemberg als auch Bayern jeweils 150000 Euro im Jahr zugesagt. Am Defizit beteiligen sich daneben unter anderem auch die Stadt Isny (100000 Euro), die Landkreise Oberallgäu (30000), Ravensburg (100000) und Lindau (14000). Die Route führt im Westallgäu von Isny aus über Maierhöfen, Grünenbach, Röthenbach-Ort zum Röthenbacher Bahnhof. Mehr Angebot, mehr Fahrgäste Seitdem das Angebot verbessert wurde, fahren auf dieser Linie erheblich mehr Leute Bus. Die Fahrgastzahlen sind seit 2002 um mehr als 60 Prozent gestiegen. In absoluten Zahlen liest sich das freilich bescheidener. Insgesamt 12531 Leute wurden gezählt. Pro Fahrt durchschnittlich drei bis vier Personen, rechnete Landrat Leifert den Kreisräten vor. Weil die beiden Länder das Projekt über die dreijährige 'Pilotphase' hinaus nicht fördern werden, soll zum 1. Januar ein neues Konzept erstellt werden. Die beteiligten Landkreise und Gemeinden seien nicht in der Lage den Busverkehr selber zu finanzieren, gab Eduard Stützle entsprechende Gespräche wider. Angedacht sei ein Zwei-Stunden-Takt. 'Das hängt aber auch vom Engagement der Gemeinden ab' (Stützle). Aus Sicht der Bürgermeister im Argental gibt es keine Alternative dazu, das Angebot zurückzufahren. Röthenbach, Maierhöfen und Grünenbach beteiligen sich mit zusammen knapp 8000 Euro an dem Taktverkehr. 'Die Nachfrage der Einheimischen ist zu gering', bedauert Maierhöfens Bürgermeister Martin Schwarz. Einsetzen will sich der Rathauschef dafür, dass die Linienverbindung in abgespeckter Form aufrechterhalten bleibt, 'vorausgesetzt die Kosten sind vertretbar.' Von einem 'Super-Angebot', das 'leider viel zu wenig angenommen wird', spricht Olaf Hoffmann, Bürgermeister von Grünenbach. Profitiert haben davon unter anderem Grünenbacher Schüler, die in Isny beispielsweise die Realschule besuchen. Hoffmann schwebt vor, den Busverkehr künftig auf die Spitzenzeiten zu konzentrieren. Keine Möglichkeit, den Stundentakt aufrecht zu erhalten sieht auch der Röthenbacher Bürgermeister Bert Schädler. Veränderungen wird es für seine Gemende möglicherweise auch über den Westallgäuer Busverkehr geben. Der Nahverkehrsfachmann Ulrich Grosse hat angeregt, den Röthenbacher Bahnhof nur noch stündlich statt bisher alle 30 Minuten von Lindenberg aus anzufahren. Die gewonnene Zeit könnte genutzt werden, um vom Bahnhof aus eine Schleife über Grünenbach und Gestratz zu fahren. Auf die Weise kann sich Schädler auch eine Anbindung an den Bus nach Isny vorstellen. Schädler: 'Die Stadt Isny ist genauso an einer einigermaßen guten Verbindung zu unserem Bahnhof interessiert wie wir an einer Verbindung nach Isny.' Das weitere Vorgehen soll bei einem Gespräch der Geldgeber Ende April besprochen werden.

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