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Der Präsident lobt stolze Bilanz

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Der Präsident lobt stolze Bilanz

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    25 Jahre Schlachtviehgemeinschaft ­ Festakt mit Gerd Sonnleitner Mauerstetten (oll). Konrad Rauch, Landwirt aus Bad Wörishofen und Mann der ersten Stunde bei der 'Erzeugergemeinschaft Schlachtvieh Allgäu-Kaufbeuren', habe mit seiner 25-jährigen Vorstandschaft eine Pioniertat vollbracht. Über 4000 Mitglieder und mehr als 16 000 vermarktete Rinder pro Jahr seien eine stolze Bilanz. Dies sagte Gerd Sonnleitner, Präsident des Deutschen Bauernverbandes, in seiner Festrede anlässlich der 25-Jahr-Feier der Gemeinschaft im 'Sonnenhof'.

    Sonnleitners Rede war eine Laudatio auf die Erzeugergemeinschaft und auf ihren Vorsitzenden. Plakativ schilderte er die Situation in der deutschen Landwirtschaft. Hart ging er mit der Politik von EU und rot-grüner Bundesregierung gegenüber den Landwirten ins Gericht. 'Ich weiß, ich bin im Rinderland Allgäu', sagte er und widmete sich ausführlich den Themen 'Agenda 2000' und 'Rindfleisch'. Die Herausforderung für die Erzeugergemeinschaft habe bei ihrer Gründung darin bestanden, das 'Marktheft bäuerlicherseits überhaupt in die Hand zu nehmen'. Heute gelte es, angesichts globaler Märkte und stetig wachsenden Wettbewerbsdrucks, bäuerliche Vermarktungseinrichtungen 'geistig und strategisch fit zu machen'. Die Erzeugergemeinschaft habe das 'Nebenprodukt Schlachtkuh' zu einem Marktfaktor gemacht und als unabhängige Einrichtung über Jahre hinweg eine enge Kooperation mit dem Schlachthof Moksel praktiziert. 'Dies spricht nicht nur für tragende gegenseitige Verlässlichkeit, sondern auch für ein hohes Geschick.' Am Ende seiner einstündigen Rede sagte der Präsident, die bäuerliche Landwirtschaft dürfe nichts unversucht lassen, um sich zusätzliche Einkommensquellen zu erschließen. Ein aktives Zugehen auf den Markt werde sich in Zukunft lohnen. 'Das beste Beispiel dafür ist die Erzeugergemeinschaft Allgäu.'

    Rauch hob in seiner Rede hervor, Hauptinitiator bei der Gründung der Vermarktungseinrichtung im Jahre 1974 sei der Leiter des damaligen Tierschutzamtes, Dr. Eugen Hecker, gewesen. Drei Namen seien im Zusammenhang mit der Gründung zu nennen: Otto Osterried, Klement Linder und sein eigener, fügte Rauch bescheiden hinzu. Die Erzeugergemeinschaft habe sich 1975 eine eigene Satzung gegeben und im selben Jahr rund 1200 Tiere vermarktet. Dank sagte er an die Adresse der Firma Moksel ­ auf der Feier vertreten durch ihren Einkäufer Jürgen Lieb. Sie sei stets ein verlässlicher Partner gewesen. 1975 sei der Bereich Lindau hinzugekommen, dessen Vieh zunächst noch in Buchloe geschlachtet wurde. In all den Jahren habe es einen steten Zuwachs an Mitgliedern gegeben. Neben den Bullen, Kälbern, Kühen und Schweinen habe die Gemeinschaft seit ihrer Gründung 273 000 Rinder vermarktet. Der in 25 Jahren erzielte Umsatz werde in Kürze die Grenze von 400 Millionen Mark überschreiten. Man sei bestrebt, die Mitglieder- und Auftriebszahlen zu steigern. Ein Ausblick in die Zukunft sei schwierig. 'Agenda 2000 und die WTO-Verhandlungen beeinflussen das Marktgeschehen.'

    CSU-Landtagsabgeordneter Franz Pschierer warf der rot-grünen Bundesregierung in seinem Grußwort mangelnde Sensibilität gegenüber den Landwirten vor. Der Stellvertretende Landrat Josef Kreuzer erklärte, nachdem in den Nachkriegsjahren die Produktion im Vordergrund gestanden habe, sei man vor 25 Jahren dazu übergegangen, die Vermarktungs-Bedingungen zu verbessern. Dafür gebühre der Erzeugergemeinschaft Dank.

    Gastgebender Bürgermeister Alex Müller rief die politisch Verantwortlichen und die Interessenvertreter der Landwirte zur Zusammenarbeit auf. 'Die Milch- und Fleischpreise müssen wieder steigen.'

    Ehrungen

    Die Ehrennadel der Erzeugergemeinschaft erhielten folgende Beiräte: Willi Baumer (Mindelheim), Gerhard Mautz (Mittelstetten), Klement Linder (Roßhaupten), Albert Böhlein (Mauerstetten), Anton Straub und Fidel Werder (Opfenbach), Georg Nieberle (Mauerstetten-Frankenried), Martin Vollmair (Trauchgau), Rudolf Schreyer (Stötten), Andreas Schindele (Obergünzburg). Mit der Ehrennadel in Silber wurden Dr. Eugen Hecker (Kaufbeuren) und Zweiter Vorsitzender Otto Osterried (Marktoberdorf) geehrt. Gold erhielt Konrad Rauch (Bad Wörishofen-Untergammenried).

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