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Der Naturpark soll auch eine Qualitätsmarke sein

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Der Naturpark soll auch eine Qualitätsmarke sein

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    Von Verena Stitzinger |Oberstaufen/ImmenstadtWie kann die Alpwirtschaft im Spannungsfeld zwischen Naturschutz, Tourismus und geringen Erträgen für landwirtschaftliche Produkte bestehen? Fragen wie diese waren Thema des ersten Alpwanderkurses in diesem Jahr. Zur Fortbildungsveranstaltung für Hirten und Landwirte hatte der Alpwirtschaftliche Verein im Allgäu diesmal zu einer Exkursion auf der Nagelfluhkette zwischen Oberstaufen und Immenstadt eingeladen. Hier ist vor kurzem ein Naturpark aus der Taufe gehoben worden, der auch Älplern Zukunftsperspektiven bieten soll.

    'Wir sind froh, dass wir viel anfängliche Skepsis und Angst ausräumen konnten', erklärte Oberstaufens Bürgermeister Walter Grath den 250 alpwirtschaftlich interessierten Wanderern. Die Einrichtung des Naturparks ziehe keine Einschränkungen der landwirtschaftlichen Nutzung nach sich, betonte er. 'Das Konzept heißt Schützen und Nützen. Und dafür stehen unsere Alphirten sowieso', meinte Grath. Widerstand habe er nur von Auswärtigen, beispielsweise im Interesse der Jagd, wahrgenommen. Ihn interessieren aber vor allem jene, welche die Landschaft bewirtschaften, so Grath. Deshalb habe er sich 'nicht dreinreden lassen'.

    Peter Danks, Geschäftsführer des Alpwirtschaftlichen Vereins im Allgäu, machte die Position seiner Vereinsmitglieder deutlich: 'Es ist wichtig, dass keine Käseglocke über die Alpen gestülpt wird.' Unter anderem gute Wege seien unerlässlich für eine funktionierende Bewirtschaftung und somit für die Pflege der Kulturlandschaft.

    Und genau dies sei gewollt, betonte Rolf Eberhardt, seit diesem Monat Geschäftsführer des Naturparks Nagelfluhkette. Der erste Schritt sei nun getan - jetzt gehe es darum, das Projekt mit Leben zu füllen.

    Für sanften Tourismus solle geworben werden, Energieprojekte durchgeführt, Naturschutz, Land- und Forstwirtschaft gestärkt werden. 'Viele sehr positive Impulse ergeben sich dadurch, dass es der erste länderübergreifende Naturpark ist', so der Geschäftsführer. Auf deutscher Seite sind die Gemeinden Oberstaufen, Immenstadt, Blaichach, Obermaiselstein, Bolsterlang und Balderschwang mit im Boot, in Vorarlberg Sibratsgfäll, Hittisau, Riefensberg, Sulzberg, Doren, Langenegg, Lingenau und Krumbach.

    Mit Zuschüssen der EU soll unter anderem die regionale Wertschöpfung gestärkt werden. Speziell mit den Alpbewirtschaftern sei geplant, vorbildliche Partnerbetriebe besonders zu unterstützen. 'Eine Kooperation mit dem Verein Allgäuer Alpgenuss ist da sicher sinnvoll', so Eberhardt.

    Vor allem sei der Naturpark eine Qualitätsmarke, die den Alpen zukünftig helfen soll.

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