Führerscheine, Autokennzeichen, Baurecht, Gesundheitsamt und vieles mehr - als Behörde ist das Landratsamt bekannt. Schließlich gibt es zahlreiche Berührungspunkte, von privaten und öffentlichen Interessen. Doch das Amt ist weit mehr. Mit Beteiligungen an verschiedenen Gesellschaften, die wiederum an anderen Firmen beteiligt sind, ist die Sonthofer Behörde fast verschachtelt wie ein großer Konzern.
Auf gut 13 Millionen Euro summieren sich die Anteile, die der Landkreis Oberallgäu in privatrechtlichen Unternehmen liegen hat. Allerdings nicht aus Jux und Tollerei, wie Landratsamt-Sprecherin Brigitte Klöpf betont. Vielmehr haben die Unternehmen wichtige Aufgaben: Da sind etwa die Kliniken Oberallgäu und das Klinikum Kempten-Oberallgäu, die die medizinische Versorgung sicherstellen. Der Kreis ist allein hier mit insgesamt 3,57 Millionen Euro beteiligt.
Weit mehr, nämlich rund 7,28 Millionen Euro stecken im Sozial-Wirtschafts-Werk (SWW). Die Wohnungsbau-GmbH soll die Versorgung der Bevölkerung mit preiswertem und bezahlbarem Wohnraum sicherstellen. An der Nordischen Skisport GmbH & Co. KG (Bau und Vermietung von Sportanlagen) hält der Landkreis 1,75 Millionen Euro. Von 17000 auf gut 230000 Euro gewachsen ist der Landkreis-Anteil an der "Allgäuer Regional- und Investitions GmbH".
Die erhöhte ihr Stammkapital, um sich am "Allgäu Airport" in Memmingen zu beteiligen. Beteiligt ist der Landkreis an Zweckverbänden, in denen es teils um richtig viel Geld geht. Da ist zum Beispiel der Millionen Euro schwere Abfall- und Energiebereich des ZAK: Die "ZAK Holding GmbH" hat rund 65 Millionen Euro Bilanzsumme. Noch ein ganz anderes Volumen liefert die Sparkasse Allgäu: rund 3,8 Milliarden Bilanzsumme. Träger des Sparkassen-Zweckverbandes sind Ober- und Ostallgäu, Kempten, Immenstadt und Füssen.