"Ruhe bitte, wir drehen!" Ein Kommando, so Sonnenwirtin Claudia Schneider, das sie noch im Traum verfolgt. Das Romantik-Hotel "Sonne" und die Ortsmitte von Bad Hindelang sind seit fast einer Woche Drehort für den ZDF-Film "Das Herz ein Berg". Frank Zahl, Leiter der Produktion, nennt das Entgegenkommen und die Unterstützung seitens des Hotels, der Marktgemeinde mit ihrem Bauhof und der Bürger "gigantisch". Nachdem lange in Bayern und Tirol nach einem geeigneten Drehort gesucht wurde, fiel die Wahl der Regisseurin Imogen Kimmel auf die Allgäuer Berge als Naturkulisse.
Erzählt wird in dieser Komödie die Geschichte zweier zerstrittener Brüder, die nach dem Tod der Mutter um die Existenz ihrer Höfe und das Herz einer Frau kämpfen. Adrian, gespielt von Alexander Beyer (bekannt aus "Sonnenallee"), gibt den introvertierten Bergbauern, der seinen Bergkäse an das Hotel verkauft. Sein Bruder Roman, gespielt von Fritz Karl ("Wer früher stirbt, ist länger tot"), ist das temperamentvolle Gegenstück, der einen ziemlich heruntergewirtschafteten Hof betreibt und mit "porco fidelio", dem glücklichen Bio-Schwein, wieder auf die Beine kommen will. Als die Mutter stirbt, geht das Erbe ausgerechnet an den jüngeren Bruder. Während Roman alles versucht, um an das Erbe zu kommen, ist Adrian gar nicht so einfältig, wie alle immer dachten.
Was wäre eine Komödie ohne Liebe? Sie begegnet Adrian mit der lebenslustigen Hotelangestellten Maggie. Die Maggie verkörpert Alwara Höfels ("Keinohrhasen"). Sie hat nicht nur in einer Drehpause den Hirschberg, den Hindelanger Hausberg, erstiegen, sondern ist hellauf begeistert von der Luft und der hohen Wasserqualität, die der Haut schmeicheln würde.
Wolfram Berger, bekannter österreichischer Schauspieler aus Graz, der den Hotelier spielt, ist ebenfalls fasziniert von der Bergwelt, mehr aber noch vom hiesigen Dialekt. Berger kommt gerade von einer Tournee, während der er mit musikalischer Begleitung unter anderem Texte von Ernst Jandl und Kurt Schwitters las. Begeistert ist die gesamte Crew vom derzeitigen Sonnenwetter, das mit dazu beiträgt, dass zügig gedreht werden kann.
So ist die Stimmung am Drehort prächtig. Auch bei den Komparsen, die von der Regisseurin des Hindelanger Bauerntheaters, Cornelia Beßler, betreut werden. Verena Scholl, die eine Krankenpflegerin mimt, ist positiv überrascht, wie freundlich die Stimmung am Drehort und zwischen den Schauspielern ist: "Alles läuft ohne Hektik ab." Kurdirektor Max Hillmeier, der mächtig stolz über die Ausstrahlung des Films Ende 2011 ist, hat eine kleine Rolle als Dorfpolizist bekommen.
Obwohl die Kulissenbauer die Bar und die "Otto-Schneider-Stube" völlig umgebaut hatten, findet Claudia Schneider die Dreharbeiten eine spannende Abwechslung vom Hotelalltag. Jetzt überlegt sie, ob sie den Biergarten, der vor der "Sonne" für einige Szenen aufgebaut wurde, nicht beibehalten soll.
Nachdem die Dreharbeiten in Bad Hindelang abgeschlossen sind, wird weiter auf einem Bauernhof in der Nähe von Agathazell und auf einer Alpe gedreht - wo, steht noch nicht fest.