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Der Krummfinger - das gesellige Lebewesen

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Der Krummfinger - das gesellige Lebewesen

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    Hopferbach (dec). Krummfinger leben fast ausschließlich in Hopferbach. Nur einer ist in Kempten beheimatet. Man erkennt sie am gekrümmten Finger ihrer rechten oder linken Hand. Diesen müssen sie deutlich zeigen, sobald sie einem anderen Krummfinger begegnen - sonst kostet das eine Runde Schnaps, sagt ihre Vereinssatzung. Insgesamt gibt es derzeit 14 Krummfinger. Sie haben sich vor 20 Jahren im Hopferbacher Krummfingerclub zusammengeschlossen und sich die Geselligkeit auf die Fahnen geschrieben.

    Und nein, Krummfinger sind keine eigenartigen, alkoholseligen Lebewesen mit verkrüppelten Händen. Eigentlich sind sie ganz normale Menschen, denen Geselligkeit vielleicht ein bisschen wichtiger ist, als manch anderem. Das und die Pflege der Kameradschaft waren die Gründe, warum der Krummfingerclub gegründet wurde, sagt Krummfingerpräsident Leonhard 'Pat' Wölfle.

    Aus einer 'Bierlaune heraus'

    Die 'Gründungsversammlung', so steht es in den Schriften des Clubs, fand auf der Bahnstrecke Berlin-Nürnberg in Höhe Leipzig statt. 'Wir waren auf der Rückfahrt von einem Spiel des ESV Kaufbeuren', erzählt Wölfle. Aus einer 'Bierlaune heraus' beschlossen elf Mitglieder eines ehemaligen ESVK-Fanclubs, einen Geselligkeitsverein - 'keinen Saufverein!' - ins Leben zu rufen. Eine offizielle Gründungsversammlung zehn Tage später, am 23. Dezember 1987, machte alles hieb- und stichfest - auch den Namen. Aber warum Krummfinger? Wölfle zuckt die Schultern: 'Das war eine ganz spontane Idee', sagt er.

    Heute gibt es 14 Krummfinger - alle männlich. Auch Krummfingerinnen dürften beitreten. 'Das steht in unserer Satzung. Aber bisher wollte keine', sagt Wölfle. Warum ist unklar. Fest steht dagegen: Es ist gar nicht so leicht, einer von ihnen zu werden. 'Neue Leute müssen dazu passen', sagt Hansjörg Lauber, Diskussionsleiter des Clubs. Ob das der Fall ist, stimmen die aktuellen 14 Krummfinger in jedem Fall einzeln ab. 'Wir wollen ja nicht jeden', fügt Wölfle mit einem Lachen hinzu.

    Nachwuchs allerdings wäre schon gern gesehen. Derzeit ist der jüngste Krummfinger Mitte 20 und der älteste 50 Jahre. 'Unser Altersdurchschnitt liegt schon fast bei 40 Jahren. Wir brauchen junge Leute', sagt Lauber.

    Im vergangenen November veranstalteten die Krummfinger deshalb Infotage. 'Wir haben in einem Wagen auf dem Dorfplatz persönliche Beratung angeboten.' Dabei wurde zum Beispiel über die Aktivitäten des Vereins informiert: Das Hauptereignis im Krummfingerjahr ist der Krummfingerball im Fasching. Dazu kommen vierteljährliche Treffen, Wanderungen und Ausflüge - etwa nach Mallorca. Eins darf bei all den Aktivitäten nie fehlen: die Krummfingerfahne. 'Die haben wir selbst entworfen. Sie ist immer dabei', sagt der Krummfingerpräsident.

    Beiträge müssen Clubmitglieder übrigens keine bezahlen. Für die Kosten bei den Ausflügen und Treffen kommt jeder selbst auf. Aber warum dann ein Verein? 'Weil der Zusammenhalt größer ist. Würden wir uns nur so treffen, kriegt man nie alle zusammen. Durch den Verein gibt es feste Termine. Und da ist jeder da', erklärt Lauber. Wer unentschuldigt fehlt, zahlt laut Satzung übrigens eine Runde Schnaps.

    iDer 19. Krummfingerball mit der Band 'Crossfire' findet morgen im Schützenheim Hopferbach statt. Einlass ist ab 19 Uhr, Beginn um 19.60 Uhr (20 Uhr).

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