Obergünzburg (jum). - Wenn sich hübsch gemachte Damen am Samstagabend bei Herren im dunklen Anzug unterhaken und vorsichtig über rutschige Eisplatten in den Obergünzburger 'Hirsch'-Saal stöckeln, dann kann dies nur eines bedeuten: Die Showband des Obergünzburger Blasorchesters hat zur 2. Schwarz-Weiß-Gala geladen. Seit Dezember haben sich die Musiker und Musikerinnen unter Leitung von Hans Heinle auf dieses Ereignis vorbereitet und rund 50 Stücke flotter Tanzmusik von Walzer über Rock'n'Roll bis Cha-Cha-Cha einstudiert. Dass sich die Mühe gelohnt hat, davon konnten sich über 200 Gäste schnell über-zeugen. Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden Claus Bäuerle und dem Eröff-nungswalzer von Pfarrer Friedrich Martin und Frau war die Tanzfläche freigegeben. Neben tanzerprobten Ehepaaren hatten sich erstaunlich viele junge Gäste eingefunden, um ihre Kenntnisse aus dem Tanzkurs zu erproben.
Rockkids aus Günzach Florian Hawelka führte als Moderator durch den Abend und gab durch Ankündi-gung der Stücke nicht nur den Taktunsiche-ren wertvolle Hinweise, sondern leitete auch zu den Einlagen über. Den Anfang machten Peter Biedler und die zehnköpfige 'Rockkidscrew' vom TSV Günzach. Die Jungs und Mädchen beeindruckten mit geradezu halsbrecherischer Breakdanceakrobatik und bekamen reichlich vom verdienten Beifall. Jürgen Hailer und Hans Fodermeyer besangen im Blues-Brothers-Look das Leben im Günztal und träumten mit Blick auf das Südseemuseum schon von Hulamädchen unter Palmen am Hagenmoosweiher. Aber nachdem da die Obergünzburgerinnen auch ein Wörtchen mitzureden hätten, wird dieses Südseeparadies wohl ein Traum bleiben müssen. Claus Bäuerle demonstrierte mit Florian Ullinger in einem Sketch nach Mister Bean die hohe Schule der Brotzeitpause. Da der Sketch fast ohne Worte auskam, spielte es dabei auch keine Rolle, dass die Mikrophonanlage nicht immer die richtige Lautstärke traf. Außerdem bewies das Blasorchester, dass nicht nur große Instrumente beherrscht werden, sondern auch ganz kleine. Das Nasenflötenorchester amüsierte die Gäste mit dem Lied vom kleinen grünen Kaktus und unterstrich damit die vergnügliche Stimmung des ganzen Abends. Dazu trug auch eine kleine Verlosung bei. Aus den Eintrittskarten wurden drei glückliche Gewinner gezogen, von denen der Drittplatzierte eine Flasche Wein, der Zweite einen Brunchgutschein des Gasthauses 'Hirsch' und der Sieger eine Tischreservierung für den nächsten Bierabend mit nach Hause nahm.
Bewundernswerte Ausdauer Vor der Mitternachtssuppe wollte jedoch niemand gehen, wobei ein gut sortiertes Buffet schon vorher für die nötige Stärkung sorgte. Mit bewundernswerter Ausdauer spielte die Showband bis zwei Uhr morgens und ließ sich von den ganz unverzagten Tänzern sogar noch Zugaben entlocken. Bleibt zu wünschen, dass sich der fröhliche Abend auch in der Vereinskasse positiv bemerkbar macht und in zwei Jahren eine Wiederholung findet.